Hans Anton Rose: Biographie.

geboren 1959 in Lüdenscheid / Westfalen.
1975 beeindruckt ihn ein Fernsehbericht über einen Zen-Meister, wie er malt und meditiert, sehr. Nach dem Abitur 1978 geht er zur Marine und wird dort als Navigator ausgebildet. In dieser Zeit beschäftigt er sich sehr stark mit Lyrik, auch mit selbstverfaßter.
1980 zieht er nach Hamburg und beschäftigt sich mit Film und Fotographie, engagiert sich politisch gegen Kernkraftwerke und Raketenstationierungen.
1981 beginnt er ein Architekturstudium.
1982 und 1983 entstehen viele Zeichnungen, Collagen und kalligraphische Arbeiten.



Zusammen mit dem Medienzentrum Hamburg arbeitet er an der Dokumentationen eines Fischerdorfes sowie des Kernkraftwerkes Brokdorf mit. In den Semesterferien versucht er sich als Schauspieler.


Zwischen 1983 und 1984 begann er mit dem Sprayen von Graffitti an Brücken und U-Bahn-Stationen. Er entwickelt zusammen mit einem holländischen Künstler Klangskulpturen und experimentelle Musikaufnahmen in einem professionellen Hamburger Studio.

Während der Semesterferien traf er Keith Haring in New York und suchte die Entscheidung zwischen Kunst und Architektur. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon intensiven Kontakt mit Performance-Kunst, Literatur-Inszenierungen und Musik. Er malte viel und inszenierte Events.
Ende des 8. Semesters fuhr er 1985 mit der Malerin Frauke Bahl nach Spanien und Portugal. Während 4 Wochen zeichnete er 140. Blätter. Nach der Reise war die Entscheidung für die Kunst getroffen. Im November 85 mietete er das erste große Atelier am Rödingsmarkt in Hamburg.

Dort lebte er mit mehrern Künstlern (Franck Adams und Thomas Janotta) und bildete mit ihnen eine Künstlergruppe. Jeder malte, machte Skulpturen und musizierten. 1986 kam Florian Flicker, ein österreichischer Regisseur, dazu. Die Gruppe Keine Einigung galt als recht anarchistisch.

Mindestens einmal im Monat wurden Konzerte veranstaltet oder Performances, sie stellten Bilder, Skulpturen, Installationen und sich selber aus.
Keine Einigung fand ein großes Medien-Echo, fiel aber noch im gleichen Jahr in zwei Teile, weitere Teilnehmer waren dazugekommen (Christa Thelen, Frank Pfeiffer, Joan Cathcart, Horst Diekgerdes).

Nach der Auflösung der Gruppe führte er die Galerie für interdisziplinäre Kunst - Keine Einigung alleine weiter, organisierte Konzerte, Veranstaltungen und Ausstellung und lud viele Künstler ein. Er baute Skulpturen und malte, tanzte und führte Sologesang-Performances, bhuto-ähnlich, auf.

Im gleichen Jahr beteiligte er sich an Inszenierungen für die Offline in Berlin und Hamburg mit bemalten Kleidern. Im August wurden Künstler ausgewählt, die 1988 die Ausstellung "Neue Kunst in Hamburg" bestreiten sollten.

Dr. Gerhard Storck vom Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld gab als ersten Namen U.MAN.ES bekannt. Dann Harald Richter.
Er trug seit März 1987 den Namen U.MAN.ES. Das sollte heißen: Der Mensch ist durch sein Handeln.

Von August 87 bis März 88 arbeitete er ausschließlich für diese Ausstellung. Ein Stipendium in der Stiftung Haus Lange bzw. Haus Essers wurde avisiert. Die Produzentengalerie Hamburg zeigte sich interessiert. 1987 entwarf er einige große Inszenarien, die alle unausgeführt blieben.


Im März 1988 wurde er von der bevorstehenden Ausstellung ausgeschlossen. Dr. Gerhard Storck erklärte seine Arbeiten zu Kunsthandwerk. Das traf ihn so stark, daß er die Flucht ergriff und nach Österreich reiste, wo er seine späteren Freunde traf.

Nach einem Monat kam er zurück und arbeitete in seiner Galerie weiter. Er organisierte eine Filmschau zusammen mit Christa Thelen, die die Filme zusammenstellte. Ab Mai half er Klaus Dorn beim Entwurf der Mediengalerie "Das Weiße Haus" von Thomas Wegener.
Videofilme, die seine Performances dokumentierten, zeigte er u.a. in einem U-Bahntunnel während einer von Thomas Wegener (heute u.a. Galerie in der Admiralitätsstraße in Hamburg) finanzierten Veranstaltung. Im Herbst des Jahres besserte sich seine (finanzielle) Lage durch ausführliche Vorträge über die Speicherstadt Hamburg. Dies fand im Rahmen einer Ausstellung des Museums der Arbeit statt.


1989 übersiedelte er nach Abschluß einer Ausstellung mit dem Frauenmuseum Wiesbaden nach Salzburg. Nach einiger Zeit bekam er von der Landesregierung die Erlaubnis, in der ehemalien HTL Zaunergasse zu wohnen und zu arbeiten. Zu dieser Zeit wurde er von Barbara Wally für technische Hilfsdienste an der Sommerakademie engagiert.

Dort unterrichtete Geoffrey Hendriks von der State University of New Jersey. Geoffrey lud ihn ein, während der Sommerakademie Performances durchzuführen und in Mailand am Performance Festival (Milano Poesia) teilzunehmen.
Anfang 1990 traf ihn ein herber Schlag: seine Skulpturen, die im Künstlerhaus ausgestellt werden sollten und an denen auch der Galerist Altnöder für eine Ausstellung Parallele und laterale Welten interessiert war, bei einem Einbruch in die Zaunergasse zerstört. Da aus seinem Atelier wieder eine Schule werden sollte, mußte er das Atelier räumen.

In diesem Jahr bot ihm Barbara Wally eine Assistenz bei Allison Knowles (N.Y.) während der Sommerakademie an. Auch in ihrer Klasse führte er eine Performance vor.

Bis 1994 beschäftigte er sich dann mit der Zahlenmystik der Kabbala.


1991 zog er nach Wien. Der Galerist Altnöder hatte ihn animiert, an einem Entwurf für das geplante Euthanasie-Mahnmal teilzunehmen. Die begonnenen Studien kamen erst 1992 zu einem Ergebnis.

In Wien begann auch seine Theaterzeit. Am Jugendstiltheater für Alu Hoffinger und anschließend für Karl Regensburger und Ismael Ivo. Bühnendesign, Realisationen, Lichttechnik und Installationen, Transparente und Werbung im Schaufenster.

1993 endete diese Zeit mit einer Lesung von Texten Hertha Kräftners (Regie Aurelia Staub, Philipp Harnoncourt).

Er zog 1991 nach Küb am Semmering, ergänzte seinen Namen um 'Anton' und 92 wieder nach Wien zurück. Das Margaretener Kulturfestival nahm 191 seine "Omphalos"-Idee an. Als dann im Juni 1992 dieses Festival stattfand, fand auch seine erste geomantische Arbeit am 12. 6. statt.

Im Herbst 1993 folgte gewissermassen als Nachwehe eine Ausstellung bei der Gebietsbetreung Favoriten. Eine große Rauminstallation mit Liegesofa. Quasi ein gestelltes Lazarett.

Nach der eigenen Vertonung von Erich Frieds Gedicht "Glückwunsch" lud Philipp Harnoncourt ihn als Sprecher zu Aurelias Tanztheaterstück ein.

Die Aufführung fand an drei Abenden im Künstlerhaus statt. Da Aurelia schwanger war, gab es jedoch keine weiteren Aufführungen. Es bestand jedoch eine Einladung zum Steirischen Herbst, die sich vielleicht 1997 verwirklichen.

Im September 1993 ging er zurück zum Semmering. Im Kastell Küb bei Gerhard und Markus Brandt beteiligte er sich an einigen Veranstaltungen (u.a. Anna Blume Ball, zwei Ausstellungen).

Den Winter verbrachte er mit Kohlezeichnungen und befreite die alte Parkanlage von Wildwuchs. Die Finanzlage wurde katastrophal, da er sich im Herbst bei einem Unfall das Rückgrat gebrochen hatte. Deshalb nahm er das Angebot an, in der Drogentherapie-Station Grüner Kreis als Arbeitsanleiter zu arbeiten, an. Im August fand er dann sein jetziges Atelier in Krumbach.


5 Patienten beginnen im Herbst und Winter 1993 zusammen mit ihm und einer Kollegin mit der Arbeit an einem Theaterstück: "Von Einem der auszog das Fürchten zu lernen." Der Text entsteht bei den Proben, nach 3 Monaten Probearbeit wird das Stück aufgeführt. Ein Erfolg im kleinen Rahmen. In der wenigen freien Zeit zeichnet und mal er weiter und spielt täglich Klavier.

1994 leben in der Therapiestation 12 bis 20 Drogensüchtige, die von 2 Therapeuten betreut werden. Er organisiert die Stunden außerhalb der Psychotherapie, die Arbeit. Dazu gehören eine Holzwerkstatt, eine Keramikwerkstatt und ein allgemeiner Raum für Kunsthandwerk. Da er ja Architektur studiert hat, bekommt er die Gelegenheit Bauvorgaben zu planen. Es entsteht ein Stall, ein Innenausbau und weitere Baumaßnahmen.

1995 findet in der Raiffeisenbank Krumbach eine Ausstellung seiner Gemälde statt. Vereinzelt kann er Patienten an Malerei oder an keramische Skulpturen und Bildhauerarbeit heranführen. Am Ende dieses zweiten Jahres knüpft er neue Kontakte zu Künstlern und er nimmt sich vor, nicht länger als 3 Jahre in der Drogentherapie zu arbeiten.

Am 20. Mai 1996 beendete er die Arbeit im Grünen Kreis. Er empfand diese Zeit als groß und schwer.


In seiner Geburtsstadt Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen gibt ihm Dr. Uwe Obier die Gelegenheit, im städtischen Museum seine Arbeit im Rahmen der Jahresausstellung zu zeigen. Im gleichen Monat laden Harald Peichler, Jaqueline Fritsche und er zur Ausstellung in sein Atelier ein. Es werden Bilder und Skulpturen gezeigt. Sammler aus Graz und anderen Orten werden aufmerksam. Im Herbst erwirbt die Raiffeisenbank Aspang 6 seiner Bilder und hängt sie im Foyer des neugebauten Gebäudes.

Seit dem Sommer 1996 steht er erneut in Verbindung zur Gebietsbetreuung Margareten. Ein Entwurf für eine große Stadtskulptur liegt am Einsiedlerplatz vor. Im Frühjahr 97 soll das Modell fertig werden. Da im vergangenen Jahr mindestens 30 gute Bilder entstanden sind (Öl auf Papier), steht zu hoffen, daß eine Ausstellung seiner Werke gelingt. Er sucht Galeristen.

Weiterhin wird er nun erneut Skulpturen und Rauminstallationen anfertigen.


Und im März 1997 kam er für eine kurze Woche nach Hamburg. Dort traf ich ihn wieder und stellte fest, daß wir uns in den langen Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten, sehr angenähert haben (ich meine, ich mich ihm angenähert habe). Ich verstehe inzwischen mehr von Kunst, ich kann ohne Kunst nicht leben, und seine vielseitigen Arbeiten gefallen mir immer besser, will sagen, sagen mir immer mehr.

Cornelie Müller-GÖdecke


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