anbiedernde Dummheit

anders kann ich es nicht nennen, was sich der DuMont-Verlag auf der Seite www.junge-russen.de (inzwischen nicht mehr online) leistet:

Auf der Seite im billigsten BILD-Derivat und auch auf dem gleichgestalteten Prospekt reiht sich eine groteske Dummheit an die andere:

dumm, nur dumm
dumm, nur dumm

Ich find es langsam nicht mehr witzig, das kyrillische Zeichen „JA“ als „R“ einzusetzen und damit zu kokettieren. Aber wenn man sogar angeblich russischen Text wiedergibt und da das „R“ als „JA“ ausgibt und statt des „JA“ ein „JOT“, nein, dann frage ich mich, wie tief ist dieser Verlag gesunken und wo wird das enden?

Ein Verlag, der seinen Hausdichter Sorokin zu einem SFJAFKIP denunziert, oder wie soll man das lesen?

Speck
Speck

irgendwann ist niemand mehr da, der lesen kann und der noch lesen will, weil wie gesagt, rundherum biedert man sich an die Dummheit an.

und Dummheit ist immer der unverläßlichste Partner

und dann noch dieses:

Laß von Dir hören, Russland!
Herhören! Es sprechen die Dichter: die Akmeistin Anna Achmatova, der große Lev Tolstoj, der Symbolist Aleksandr Blok, der Futurist Vladimir Majakovskij, der hellwache Osip Mandeltam, der Sohn eines professionellen Klageweibes Nikolaj Kljuev und acht weitere Stimmen der modernen russischen Lyrik. …

ja diese Leute, selbst Mandelstam ohne s, sind modern, so modern wie die jungen Russen…

ich halte diese kokette Dummheit einfach nicht mehr aus, die alles vereinnahmt und unter einen dummbräsigen Witz zwingt.

Gottseidank überlebt die Kunst diese unsäglichen Dumpfbeutel ungerührt, im Gegensatz zu mir, mir schwillt der Kamm, ich habe leider langsam keine Gelassenheit mehr