Immer wieder

Ja was immer wieder? Ich wollte auf die immer so genaue und bezeichnende Sprache Felix Philipps Ingolds zu sprechen kommen, aber ich bekam nicht die Überschrift gefasst…

keiner hat die Sprache wie er

und mir stellt sich die Frage: was ist Leopardi, was ist Ingold?
Aber diese Frage ist wiederum auch hinfällig, denn nur das läßt sich übersetzen was sich trifft.

Kentern
Kentern

Ich wünsche mir auch ein wenig Treffsicherheit:

Die Photo-Arbeit auf Zweiterblick.de:
Das Unendliche


In diesem Meer zu kentern, denk ich,
Ist das Glück. Das Riesige, gedacht, wird Nichts.
Und nur, was klingt, ist Jetzt, lebendig.
Das Ewige bleibt Nein, den Tod verspricht’s.
Und aber seine Stimme ist das Schweigen.
Das kein Ende kennt, kein Scheitern – wie Wind
Rauscht es von Strauch zu Strauch. Zur Neige
Geht derweil die Zeit, wird Schrecken, das Bild,
Das ich mir mache in Gedanken, geht
Über Menschliches hinaus, ist nichts als Stille,
In deren Tiefe ewig jene Stimme weht.
Und ich, ganz Auge, sitze da – vor mir so viele
Räume, Jenseitsträume ohne Grenzen.
Letzte Weite bleibt dem Blick entzogen,
Denn den Horizont verstecken diese Hecken
Und auch der Hügel, dessen kahlen Bogen
Ich schon immer liebte.


Giacomo Leopardi / Das Unendliche
Aus dem Italienischen von Felix Philipp Ingold
in: Minima Poetica, Köln 1999