Wahlverwandtschaften?

Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften
Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften

ich weiß zwar nicht, was einen Verleger dazu bringt, den west-östlichen Divan und die Wahlverwandtschaften in einen Band zu pressen, wie es der Manesse-Verlag getan hat, aber so kam ich doch zu erstaunlichen Eindrücken heute abend.

Die Wahlverwandtschaften kannte ich einmal fast auswendig, hatte Ottiliens Leid und Charlottens Duldsamkeit und Verständnis hin- und herbetrachtet, das Ungeheuerliche in dieser Konstellation immer wieder durchgekaut und auch sehr viel geweint dabei, und nun habe ich es nach 30 Jahren wieder in den Händen (lesenderweise, aus dem Regal genommen und abgestaubt und eingepackt und ausgepackt habe ich den alten Band schon sehr oft)

Aber jetzt interessiert mich der Divan, habe ich Hafis doch schon früh gelesen und immer im Herzen, war ich doch schon an seinem Grab und habe Rosen niedergelegt in Shiras als junge Studentin, aber Herrn Goethens Diwan habe ich immer gestreift.

Nun also. In den Paralipomena das Konstatement:

WENN das Trockene brennt,
Verbrennt auch das Nasse.

 

Dem entgegnet wohl F.P.Ingold:

Nein.
Das Feuer trifft die Wahl.

 

Johann Wolfgang von Goethe: West-Östlicher Divan / Die Wahlverwandschaften
Gebundene Ausgabe: 1056 Seiten
Verlag: Manesse; Auflage: Sonderausgabe. (15. Juni 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3717590138
ISBN-13: 978-3717590132