"Zu diesem Allen kommt, daß zu Papier gebrachte Gedanken überhaupt nichts weiter sind, als die Spur eines Fußgängers im Sande: man sieht wohl den Weg, welchen er genommen hat; aber um zu wissen, was er auf dem Wege gesehn, muß man seine eigenen Augen gebrauchen." – Arthur Schopenhauer
Zu einem Zeitpunkt, als seine Gedanken heftigst diskutiert wurden. Ich war mit einer Jugendgruppe in der Bretagne und ich erinnere mich, wie die Nachricht uns mittags erreichte.
Ein Schatten legte sich über die Gemüter.
Und ich habe diese Empfindung nicht vergessen.
Heute sind seine Arbeiten immer noch äußerst aktuell, aber ich denke mal, die Jugend beschäftigt sich heute ungern mit solch schwerer Kost
Es gibt eine Buchpremiere anzukündigen, ein wenig früh, denn das Buch erscheint erst im Juni 2002, aber Sie können es sich ja schon notieren:
Kai Grehn: SCHWARZ Reiseskizzen
Kai Grehn ist Dichter, Übersetzer, Hörspiel-Autor, Theater-Autor und – Regisseur, er ist nachdenklich und aufmerksam und er hat eine ganz eigene, feine Art der Wahrnehmung.
Er schreibt Radio-Features und gründete den deutschen Fond Avet Terterian, und er hat nun diesen kleinen Band mit Skizzen, Motiven geschrieben. Kleine zarte Skizzen von Carsten Nicolai begleiten einige, nicht alle der Texte.
Der Verurteilte
Gegen Ende reißt sich ein Mensch den Brustkorb auf, zerfetzt Kruste
aus Fleisch, dort, wo er sein Herz vermutet, links, unter bebender
Brustwarze. Sichtbar wird eine Maschine, Maschinensatz. Ein Herz
vielleicht. Vielleicht ein versteinertes Fossil, blutbesudelter Furunkel,
der sieht es nur aus wie und ist dennoch etwas anderes? Das gleiche
also, im Grunde?
„Oh, wir ewigen Narren! Hanswurste sind wir, Witzfiguren ohne Ende…“
sprichts, der Mensch, und beißt peinlich berührt ins grüne, grüne Gras.