György Konrad: Glück

György Konrad: Glück

Ein kleines Mädchen reißt aus, schließt sich den Menschen an, die zum Flußufer getrieben und dort erschossen werden. Sie steht neben ihrer Tante, die wie die anderen Juden, von den Kugeln der SS getroffen wird und nach vorne in den Fluß kippt.
Ein SS-Mann rät dem Mädchen, schnell nach Hause zu gehen, die Familie mache sich sonst Sorgen.

Dies ist nur eine der schrecklichen Situationen, die György Konrad in seinem Erinnerungsband Glück schildert. Ein Junge muß seine Heimatstadt verlassen, in der seine Familie viele Generationen lebte, er entgeht der Deportation nach Auschwitz. Ohne Eltern wächst er auf.
Später kehrt er auf Einladung in seine Heimat zurück. Mit zwiespältigen Gefühlen. Aber auch mit Freude und glücklichen Erinnerungen.

György Konrad schildert Unvorstellbares, Unaushaltbares, aber durch seine Schilderung läßt er diese Ereignisse real werden. Sie waren real. Auch wenn wir, die diese Zeit nicht mehr erlebt haben, sie uns nicht vorstellen können. Obwohl wir wissen, daß es so war.
Das Gefühl, der Verstand wehrt sich gegen solche Erzählungen und Erkenntnisse. Aber es hilft nicht. So war es.

György Konrad: Glück.
Verlag: Suhrkamp Verlag, 2003
ISBN-10: 3518414453
ISBN-13: 978-3518414453
Originaltitel: Elutazas es hazateres