Matthias Wegehaupt: Die Insel

Matthias Wegehaupt: Die Inselzu meiner großen Freude fand ich gestern beim Besuch „meines“ Buchladens, Bücher-Christiansen in Ottensen, um das Werk von Judith Zander, Dinge, die wir heute sagten, abzuholen, bei den Taschenbüchern „Die Insel“ von Matthias Wegehaupt.

Letztes Jahr war dieses Buch das Buch des Sommers für mich gewesen,  [link2post id=“264″]ich hatte es damals beim Resteverwerter Jokers gefunden [/link2post] und immer wieder im Gespräch mit anderen Lesern die Verwunderung geäußert. warum dieses Buch nicht wieder aufgelegt wird. Angesichts der astronomischen Preise, welche für gebrauchte Exemplare gefordert wurden (zeitweise bis zu180,00 € bei ZVAB) war ich mir sicher, daß eine Neuauflage ihre Leser finden würde. Und ich konnte das Buch gar nicht so oft verleihen, wie es angefragt wurde (wollte ich auch nicht…)

Dieses Buch gehört für mich zu den unmittelbarsten literarischen Zeugnissen der DDR-Zeit in der „Nach-Wende-Literatur“, besteht jeden Vergleich mit dem Turm, und ist nun endlich wieder erhältlich, bei LIST, als Taschenbuch.

Matthias Wegehaupt: Die Insel: Roman
Broschiert: 1013 Seiten
Verlag: List Tb. (1. Oktober 2010)
ISBN-10: 3548610137
ISBN-13: 978-3548610139

Nachtrag : Matthias Wegehaupt: Die Insel

In der letzten Zeit (fast ein halbes Jahr) kam ich nicht zum Schreiben, aber doch wohl zum Lesen.

Ich werde also die Bücher, die mir lesens- und empfehlenswert wert scheinen, hier in unregelmässiger Folge nachtragen. (Und ein wenig mogeln, das Veröffentlichungsdatum etwas zurückstellen…)

Bücher, die ich schlecht finde, finden ihren Weg erst garnicht hierher, die verbrate ich ohnehin auf der Buchbestattungs-Seite.

Matthias Wegehaupt
Matthias Wegehaupt

Das einprägendste Lese-Erlebnis diesen Sommer war für mich „Die Insel“ von Matthias Wegehaupt.
Dieses Buch ist für mich das deutsche Nach-Wende-Buch überhaupt.
Es war eine Überraschung.

1014 intensive Seiten. Die Geschichte eines Mannes, der auf einer Insel, sei sie nun metaphorisch oder topologisch gemeint, lebt, arbeitet, malt. Über 30 Jahre seines Lebens wird berichtet. Mathias Wegehaupt, der Autor, lebt auf der Insel Usedom und hat diesen Roman aus den Notizen, die er 3 Jahrzehnte lang heimlich anfertigte und versteckte, zusammengestellt.
Abgesehen von einigen stilistischen Holpereien stellt dieses Buch einen Solitär dar: Einen ernstgemeinten, intensiven, nachdenklichen Bericht über die DDR.

Das Leben des Malers Unsmoler ist ein Leben in der DDR, spiegelt die Geschehnisse von 40 Jahren dieses Staatsgebildes, die Umformung der Lebenswelt der Bürger diese Staates, die Einengung, die Verluste … nur wenige können widerstehen, am Ende ist die Insel menschenleer, verwüstet und nach der Wende Spekulationsobjekt.

Dieses Buch habe bei Jokers im Angebot gefunden. Und das kann ich nur Glück nennen. Denn dieses Buch ist vergriffen, sosehr vergriffen, daß der Autor selbst nach Berlin fuhr, wie er mir erzählte, um bei Jokers im Laden Exemplare seines eigenen Werkes zurückzukaufen. Was ihm nicht gelang.

Und dieses Buch scheint etwas ganz Besonderes zu sein. Findet man solche Bücher sonst oft für „3 Cent + 3 € Versandkosten“ bei den gebrauchten Büchern, so steht dieses Buch inzwischen bei Amazon bei 78,00 EUR und 150,00 EUR, bei ZVAB ist das Buch überhaupt nicht zu finden.

Aber ich war trotzdem bei ZVAB fündig: Ich konnte 2 signierte Grafiken des Künstlers Matthias Wegehaupt erstehen.

Beim Perlentaucher finden Sie die Buchseite und ein Autorenporträt.