Lange Pause

durch Erschöpfung, permanente Berufsreisen, Aufenthalte in heruntergekommen Maritim-Hotels und durch andere Gründe kam ich in letzter Zeit zwar zum Lesen, aber nicht sehr zum intensiven Lesen.

Einige Bücher waren zwar nett zu lesen, sind aber nicht wert, ausführlicher besprochen zu werden, z. B. Ulrich Tukurs Venedig-Erzählungen „Die Seerose im Speisesaal“…

Aber auch das neue Haus in Ostvorpommern hat Zeitvertreib geboten, sodaß nicht viel Zeit zum Lesen blieb.

Warlam Schalamow
Warlam Schalamow
Warlam Schalamow
Warlam Schalamow
Ich möchte aber auf ein Buch hinweisen, das mich seit Monaten beschäftigt und das so stark auf mich wirkt, daß ich nicht mehr als eine Erzählung daraus alle paar Tage ertragen kann: Warlam Schalamows Erzählungen aus Kolyma.

Noch nie in meinem Leben habe ich eine Sprache gehört, gelesen, die so klar und unprätentiös berichtet und die es ermöglicht, den furchtbaren Schrecken zu erfahren, der die Menschen so geknechtet hat.

Die Erschöpfung, die Qual, der schnelle Verlust der Individualität und Menschlichkeit, den jeder erleidet, der dem Lagersystem ausgeliefert ist, ist fast nicht zu ertragen. Als Leser.
Wie hat das Warlam Schalamow aushalten können? Er hat jeden Respekt, der nur möglich ist, verdient.

Warlam Schalamow: Durch den Schnee: Erzählungen aus Kolyma 1
Gebundene Ausgabe: 342 Seiten
Verlag: Matthes & Seitz Berlin; Auflage: Werkausgabe. (Februar 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 388221600X
ISBN-13: 978-3882216004

Warlam Schalamow:Linkes Ufer Erzählungen aus Kolyma 2
Gebundene Ausgabe: 318 Seiten
Verlag: Matthes & Seitz Berlin; Auflage: 2., Aufl. (Februar 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3882216018
ISBN-13: 978-3882216011