Dniepopetrowsk: Welt-Jazz am Dnjepr 2002

Am Samstag-Abend schloß sich dann noch eine Jam-Session im Restaurant Melrose an, ein Nachtclub für die Arrivierten der Stadt mit exzellenter Küche und kleiner Bühne für das Musikprogramm. Die Musiker und Mitarbeiter des Festivals waren eingeladen zu Trinken, zu Essen, zu Spielen und das Alles bis zur Erschöpfung. Wir waren nicht die einzigen Hamburger am Ort, auch Lera Gechner, eine temperamentvolle Entertainerin, ist bei uns in Hamburg eigentlich keine Unbekannte. Für den Sonntagabend waren dann vier Auftritte programmiert,die ukrainischen Ensembles Grigori Nemnirowski Quintett und das Dzyga Quintett. Dzyga spielte in schlechterer Verfassung als am Abend vorher, ein Grund war sicherlich die Verausgabung bei der nächtlichen JamSession. Und dann das ukrainisch-deutsche Trio Gödecke - Shilin - Gorjunovich. Deswegen waren wir ja gekommen. Valery Shilin ist der Verfechter des FreeJazz in Dniepopetrowsk, er ist Mitglied des Trios AmaJazz aus Ekaterinburg in Russland, fernab am Ural. Kein leichtes Musikerleben. Wir hatten das genannte Trio schon in Russland und auch bei uns in Hamburg gehört und waren uns sicher üher die musikalische Qualität. So war es auch kein großes Wagnis, als Dritten im Trio den Pianisten Sergej Gorjunovich zu laden, den Gödecke bis dahin nicht kannte. Ohne große Probenzeit, mit etlichen Pannen beim Soundcheck, aber es wurde ein intensives, spannendes Konzert und das Publikum, nun wirklich nicht Avantgarde gewohnt, verstand, hörte mit und reagierte sehr positiv, großer Beifall belohnte diesen Auftritt. Der Erfolg konnte aber nicht ausreichend gewürdigt werden, denn unmittelbar nach dem Konzert ging es zum Zug, 8 Nachtstunden bis Kiew. Ein Festivalbericht auf Jazz.ru, die online-Übersetzung ins Englische dazu (die deutsche Übersetzung ist zu schwach) und natürlich die Festivalseite aus Dniepopetrowsk in ukrainischer Sprache. Danke! zurück