Neu im Juli 1999

Suvorov
 Suvorov, der Russische Hannibal
 Sommertheater Festival in Hamburg, Kampnagel
 Ein großartiges Terterian Koncert in Dresden
 Rußland, wie ich es sehe, eine neue Zusammenstellung
 Die Oper Heimat in Freiburg
 Das Bitov Quintet in Berlin
 Poeten und Liedermacher auf SolydRecords
 MIMI fällt dieses Jahr für mich aus
 Warum ThirdVoice so gefährlich ist

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Liebe Freunde von Avantart!

Marshal Suvorov Nicht nur Puschkin wird dieses Jahr gefeiert, die Russen erinnern sich auch an den spektakulären Alpen-Übergang des russischen Marschalls Aleksandr Vasilevich Suvorov und seiner Truppen vor 200 year. Nicht nur Historiker und Militaristen, auch russische Künstler feiern dieses Ereignis, das in ihren Augen, kulturelle Aufklärung in eine agrarische, arme Gegend gebracht hat. Das große, arme Rußland bringt nun humanitäre Hilfe in die kleine, reiche Schweiz, russische und internationale Künstler bereiten sich auf die kulturelle Attacke im September 1999 vor.



Internationales Sommertheater 99 Das Internationale Sommertheater Festival auf Kampnagel in Hamburg gehört zu den renommiertesten und interessantesten Festivals für Neues Theater in Deutschland und Europa. Ich habe dort schon wunderbare Aufführungen erlebt, Ensembles aus Slowenien, Singapur und China habe ich dort erlebt, aber Rußland war immer Terra Incognita. Nun wirft das Festival in diesem Jahr die Frage: "Wo ist der Osten?" auf und einige russische Theater-Ensembles werden nach Hamburg kommen. Sicher gehe ich hin und ich bin schon sehr neugierig, aber ich habe den Eindruck, daß die Festivalplaner wieder den alten Wegen nach St. Petersburg und Moskau gefolgt sind, so haben sie z.B. Ekaterinburg ausgelassen, und das Programm wird sicherlich nur einen Blick in eine unbekannte Welt bieten können. Das ist mein Eindruck, es gibt in Rußland soviel mehr zu sehen.... aber ich freue mich, daß die russische Theaterwelt doch endlich gewürdigt wird, bevor das Festival zu Ende geht (nach 2000 soll Schluß sein....)

Alexey Aigi, der geniale Violinist aus Moskau wird auf jeden Fall beim Festival dabei sein und einige Freunde vom Ekaterinburger Center of Contemporary Art werden auch erwartet. Sie stehen zwar nicht im Programmheft, nehmen aber an dem Workshop teil.

Das komplette Programm ist auf der WebSeite des Sommertheater-Festivals zu finden.



Die Dresden Sinfoniker, ein Konzept-Symphonie-Orchester, planten zwei Aufführungen der 3. Symphonie Avet Terterian's in Dresden und Berlin für den 16. und 17. Juli. Leider wurde das Berliner Konzert wegen zu geringen Kartenverkaufs abgesagt. Wahrscheinlich lag die Organisation durch eine Wohltätigkeitsorganisation dort wohl nicht in den besten Händen. Auf jeden Fall wurde das Dresdener Konzert auch im Radio ausgestrahlt.

Das Dresdener Konzert geriet zu einem großen Triumpf und demnächst werde ich die Zeitungsberichte auf www.terterian.de veröffentlichen können.


WWW.RUKonetz, ready, fertigFÜr lange Zeit gab es auf Avantart eine Abteilung "Alles über Rußland". Das war eine ziemlich willkürliche Linkliste und konnte natürlich nie dem Anspruch gerecht werden... Deshalb habe ich diese Seite umgetitelt und neu zusammengestellt. Sie heißt nun "Rußland, wie ich es sehe ... " und diese Überschrift paßt wohl besser. Hier bringe ich alle auf Avantart verstreuten russischen Themen unter einen Hut, Bilder über nordrussische Holzarchitektur wie auch Aufnahmen aus dem Nachtzug Vologda - Arkhangelsk.
Entdecken Sie selbst!


HEIMAT, Oper von Cornelius Schwehr Opern beschreiben fremde Gefühle in einer fremden Sprache, einer musikalischen Sprache, die meistens große Empfindungen durch Vibrato und Getöse ausdrückt. Eine mir fremde Welt.

Aber die Oper ist keine überlebte Kunstform. An ihr reiben und versuchen sich auch zeitgenössische Komponisten und Opernhäuser. Hatte ich in der abgelaufenen Saison die Gelegenheit, mich über die denunziatorische Aufführung von Nono's Werk Al gran carico di Amore in der Hamburger Oper zu ärgern, so konnte ich mich über die gelungene Erstaufführung der Oper Heimat von Cornelius Schwer am Freiburger Theater von Herzen freuen.

Cornelius Schwehr, Professor für Komposition an der Freiburger Musikhochschule, ist ein Schüler Helmut Lachenmanns und das hört man. Aber die Musik paßt so gut zu den Bildern, zu der Geschichte (die nachvollziehbar, aber auf der Bühne schwer verständlich ist, auch das eine Opern-Eigenart), daß sich mir die Fragen Was soll das, warum so, warum? bei dieser Musik gar nicht stellten.
Musik und Bild und Wort sind Eines.

Der Rückblick auf eine gescheiterte Revolution und auf die menschlichen Schwächen, an denen eben auch Revolutionen scheitern, geschah, im Gegensatz zu Nono's Werk in Hamburg, ohne Pathos und deshalb umso eindringlicher.

Keine Musik blieb im Ohr, es gibt keine Melodien, aber jeder Ton paßte.

Beglückend.

Heimat
Oper zur Erinnerung an die Badische Revolution 1848/49
Musik von Cornelius Schwehr
Text von Walter Moßmann
Uraufführung 29. Mai 1999
Auftragswerk des Freiburger Theaters


Das Bitov Quintet trat in Berlin auf und Andrej Bitov las im Haus der Russischen Kultur Gedichte von Pushkin, begleitet von Vladimir Tarasov, Juri Parfionov, Sascha Alexandrov und Vladimir Volkow. Dieser Auftritt fand im Rahmen des Puschkin-Festivals statt, auch unser alter Freund Vjacheslav Makarov aus Smolensk inszenierte mit seinem Sohn eine Performance. Wir trafen viele Freunde dort, auch unerwartet, und ich lernte den Dichter Vyacheslav Kuprianov kennen, dessen Gedichte mich mit ihrer Intensität tief getroffen haben.

Wenn ich die Erlaubnis bekomme, werde ich hier bald einige seiner Gedichte vorstellen können.


SolydRecords aus Moskau sind ja seit dem Frühjahr 1999 auf Avantart vertreten. Nun habe ich eine umfangreiche Liste mit CDs und Bändern russischer Dichter und Liedermacher einbinden können. Alexander Galitch, Bulat Okudjava, Vladimir Vyssotsky und Andere. Es gibt zwar kein Bestellformular für diese Tonträger, aber es gibt ein Kontaktformular und Andrej Gavrilov wird dann versuchen, eine Lieferungsmöglichkeit zu finden.


Ich finde es sehr schade, aber wegen einiger beruflichen Projekte kann ich Ende Juli nicht nach Arles in Südfrankreich fahren, um dort am MIMI Festival teilzunehmen. Ich bin sehr traurig darüber, hatte ich mich doch so auf Charles Hayward gefreut. So wünsche ich Ferdinand und seinem Team auf diesem Wege alles Gute, viel Erfolg und Freude!


Say No to ThirdVoiceSeit einiger Zeit gibt es ein neues PlugIn für die Browser, mit dem man Notizen auf fremde Webseiten einblenden kann. Ich halte das für sehr gefährlich und spreche mich vehement dagegen aus. Ich habe mich deshalb einer amerikanischen WebInitiative Say NO to ThirdVoice angeschlossen. Bitte lesen Sie meine Meinung über dieses Tool und wehren Sie sich auch!



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