Dezember 1997: Wieder Kunst-Vandalismus in Amsterdam:
Barnett Newman's Gemälde wurden erneut angegriffen

Im Amsterdamer Stedelijk Museum finden sich zwei der wichtigsten Werke des abstrakten Expressionismus: Bilder von Barnett Newman.

Barnett Newman,  Who is Afraid of Red, Yellow and Blue, 1951
Barnett Newman: Who is afraid of Red, Yellow and Blue, 1957
© VG Bild Kunst, Bonn, 1997

Who is afraid of Red, Yellow and Blue ist ein Werk, das in meinem Leben eine ganz entscheidende Rolle gespielt hat, denn es gab mir die erste intensive Begegnung mit der Kraft, die ein Kunstwerk ausstrahlen und weitergeben kann.

Barnett Newman, Cathedra, 1951
Barnett Newman: Cathedra, 1951
© VG Bild Kunst, Bonn, 1997

Vor über 15 Jahren ging ich in Amsterdam ins Museum, weil ich dem Regen ausweichen wollte und kam auch an diesem Bild vorbei, ohne ihm Achtung zu schenken. Erst als ich fast vorbeigegangen war, spürte ich, daß mich etwas festhielt, mich nicht weitergehen ließ. Es war dieses Bild. Mehr als zwei Stunden verbrachte ich vor ihm und ich konnte mich fast nicht losreißen. Es strahlte eine Energie aus, die mich immer mehr zu ihm hinzog, so daß ich mich beherrschen mußte, es nicht zu berühren. Seit diesem Zeitpunkt ist Kunst für mich lebenswichtig geworden und die Begegnung mit Werken Barnett Newman's macht mich glücklich.

Leider besitzt dieses Bild seinen Titel nicht zu unrecht: es gibt Menschen, die vor ihm Angst haben, oder die von ihm zu Aggression hingerissen werden. Vor mehreren Jahren zerstörte ein geisteskranker Mann dieses Werk mit mehreren Messerstichen. Er wurde nun vor kurzem aus der Haft (oder der Psychiatrie) entlassen und hatte nur eines im Sinne: Die Restauration des Werkes rückgängig zu machen, und zwar nicht, weil er mit der Qualität der Restaurierung (wie viele andere) nicht einverstanden war, sondern weil er meinte, daß er durch seine Tat sein und Barnett Newman's Werk erst vollendet habe.

Getrieben von Rache suchte er nun das Museum wieder auf, und weil dieses Werk zur Zeit nicht ausgestellt wird, zerstörte er Cathedra mit vielen Messerstichen.

Es ist tragisch, daß diese Werke nicht vor solchen Taten geschützt werden können und ich muß zugeben, daß ich mich persönlich verletzt fühle.

Ich stelle Ihnen diese Werke hier vor, weil ich auf diese schrecklichen Ereignisse hinweisen möchte, auch wenn ich auf meinen Seiten nichts zu dieser Thematik beitragen kann. Ich bin nur baß erstaunt, daß das Stedelijk Museum, Amsterdam, auf seinen Webseiten zu diesem Thema nichts verlauten läßt.


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