Vladimir Tarasov

CD Cover Vladimir Tarasov ist Komponist.
Vladimir Tarasov ist Russe.
Vladimir Tarasov ist Kunstsammler.
Vladimir Tarasov ist Jazzer.
Vladimir Tarasov ist Weltbürger.
Vladimir Tarasov ist Orchesterleiter.
Vladimir Tarasov ist Solist.
Vladimir Tarasov ist Orchestermusiker.
Vladimir Tarasov lebt in Litauen.
Vladimir Tarasov schreibt Filmmusiken.
Vladimir Tarasov ist Schlagzeuger.
Vladimir Tarasov ist ein Freund.
Vladimir Tarasov ist Vladimir Tarasov.

(Zeichnung: Gintaras Balionis)  

english version
Vorstellung
Lebenslauf
Interview mit Vladimir Tarasov
Werksverzeichnis
The Chinese Project
Die Inszenierung Don Giovanni am INTERSTUDIO
The Sound of Yuri Sobolev
the hour of sad choices - Pushkin in New York, das Bitov Quintet
Nocturne für Papier - eine Installation auf der PaperArt #7 in Düren 1998
Vladimir Tarasov auf dem Frankfurter Festival Pol 4, 2000
Über Vladimir Tarasov
Kontakt

Bekanntgeworden ist Vladimir Tarasov durch seine Arbeit im Ganelin-Chekasin-Tarasov-Trio; er veröffentlichte Soloprogramme (ATTO I ... VIII) und spielt neue Musik in Kammer- und Symphonierochestern; über Free Jazz und improvisierte Musik kam er zur modernen akademischen Musik und Ton-Installation.

Er spielte mit Andrew Cyrille, dem ROVA SAXOPHONE QUINTETT, Butch Morris und leitet nun das 'Lithuanian Art Orchestra'. Er komponiert Film- und Theatermusik (mit Alfred Schnittke), arangierte mit der Theater-Akademie INTERSTUDIO 'Don Giovanni' neu, lebt und arbeitet zusammen mit Freunden aus verschiedensten Kunstrichtungen.

Ilya Kabakov

Eine alte Freundschaft und Zusammenarbeit verbindet ihn mit Ilya Kabakov; eines ihrer gemeinsamen Projekte war der russische Pavillon auf der Biennale 1993 in Venedig, das letzte war eine Installation im Landeskulturzentrum Salzau, Schleswig-Holstein (Eröffnung 8. März 1996). Ironie der Geschichte: beide sind Russen, aber Kabakov besitzt nun einen amerikanischen und Tarasov einen lithauischen Paß!

Hören Sie den ersten Part der CD ATTO VI, "A little Piece for Children" in six parts, aufgenommen 1991, seinem Sohn Peter gewidmet.

Heinz-Erich Gödecke

1992 traf er Heinz-Erich Gödecke auf dem 'Open Music-Festival' und im Herbst 1992 traten sie zum ersten Mal gemeinsam auf den Festivals in Arkhangelsk and Vilnius auf. Sie reisten zusammen nach China, um dort am JazzFestival Beijing 94 teilzunehmen. Inzwischen sind sie gute Freunde und Kollegen. Der letzte gemeinsame Auftritt war in der Knitting Factory in New York, Dezember 1996.

A little Piece for Children Part I

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Im Herbst 1993 war er als Stipendiat auf die Stuttgarter Solitude eingeladen, dann war er Gastdozent an der Columbia University, New York.

Heinz-Erich Gödecke lernte er 1992 auf dem 'Open Music-Festival' in St. Petersburg kennen und auf den Festivals in Arkhangelsk und Vilnius im Herbst 1992 traten sie zusammen zum ersten Mal auf. Inzwischen verbindet sie eine feste (Arbeits-)Freundschaft.

Vor zwei Jahren konnte ich ein längeres Interview mit ihm führen, das dann in der JazzThetik veröfentlicht wurde. Das erste Gespräch in Vilnius im Herbst 1993 anläßlich des dortigen Jazzfestivals führte zu einem stundenlangen Rundgespräch über zeitgenössische russische Kunst, die er in seiner Wohnung sammelt und lagert. Diesmal geht es um Musik.

Theater-Akademie Interstudio Zurück zur Musik

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Das Theaterinstitut INTERSTUDIO in Carskoe Celo bei Petersburg unter der Leitung von Juri Sobolev, der zur ersten Generation der inoffiziellen Künstler Rußlands gehört und unter anderem auch den Film Die 634 Takte des Vladimir Tarasov gedreht hat, und Mikhail Khousid, einer der renommiertesten Theaterregisseure dort, besteht seit einigen Jahren und ist inzwischen als Ausbildungsstätte anerkannt. Im Herbst 1992 erarbeitete hier Vladimir Tarasov zusammen mit dem Ensemble eine neue Fassung des Don Juan.

Puppet with Puppet

Meterhohe, bewegliche Bühnenfiguren (von Galina Metelischenko), barocke Dekorationen und dann wieder eine auf das Format kleiner Marionetten reduzierte Spielhandlung, karge Bühnenästhetik und Formenüberschwang passen kongenial zur von Tarasov konzipierten Bühnenmusik. Ausschnitte aus Atto VIII werden versetzt mit Zitaten aus der Klassik. Dazwischen eingebettet die Mikro-Oper Eine Viertelstunde mit Don Juan, geschrieben vom neuseeländischen Komponisten Kit Powell und Interstudio zur Verfügung gestellt vom französischen Regisseur und Dramaturg André Benedetto, dem Leiter des Theaterfestivals in Avignon.
Diese Inszenierung ist eine gelungene musikalische Umsetzung der Polystilistik nicht nur auf musikalischer Ebene. Nicht das zusammenhanglose Nebeneinander verschiedenster Stilmittel (Multi-Stilistik), sondern das gekonnte Zusammenfügen unterschiedlicher Versatzstücke (Polystilistik) führt zu einem imponierenden Ergebnis.

Und es zeigt sich wieder einmal das große Talent Vladimir Tarasovs, seine Musik in einen Zusammenhang zu stellen.

© Cornelie Müller-Gödecke, veröffentlicht in: JazzThetik, Zeitschrift für Jazz und Anderes, 11/93




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