Aug 142003
 

In der Wiener Zeitung vom 9.02.2001 schreibt Markus Bundi über den Russland-Forscher, Lyriker und Essayisten Felix Philipp Ingold und stellt ihn im Aufsatz In der Freundschaft des Schweigens vor.

Ingolds Gedichte zeichnen sich – unter anderem – durch eine ganz spezifische Körperlichkeit aus. So drehen sich viele der neuen – aber auch der älteren – Gedichte um das Auge, den Mund oder die Hand. „Freie Hand“ lautet der Titel eines schwer einzuordnenden Buches. Darin finden sich Notate neben kurzen Essays, Aphorismen und Reflexionen rund ums Schreiben. Zum anderen aber auch die Körperlichkeit der Sprache, des Wortes als visuelles Bild, mit dem sich spielen lässt, sowohl auf der formalen wie auf der semantischen Ebene – „. . . Oder soll ich / lauter fragen. Lauter Fragen.“

Als „zentrale Denkfigur“ nennt Ingold das Paradoxon. Einem Entweder-oder stellt er ein Und-aber entgegen.

Ob als Autor eines so umfassenden wissenschaftlichen Sachbuches wie des eben erschienenen RusslandBuchs zum Epochenjahr 1913 oder als Übersetzer, Feuilletonist, Essayist oder eben Lyriker: „Meine Spezialisierung ist das Generalistentum“ – ein weiteres Paradoxon, das Felix Philipp Ingold zu Recht für sich in Anspruch nimmt. Dass dieses Generalistentum keineswegs zu oberflächlichen Betrachtungen und Texten führt, beweist Ingold mit jedem Buch von neuem.

Am Ende des Aufsatzes listet M. Bundi noch nachstehende Bände auf:

Und zum Abschluß ein Link zu den Photozeilen, die das „Geballte Schweigen“ illustrieren – eine Photoarbeit von mir.