Der Baseler Lyrikpreis 2009 geht an Felix Philipp Ingold

Das ist eine große Freude:

Rosen für Ingold
Felix Philipp Ingold wird ausgezeichnet. Für seine Lyrik.

Felix Philipp Ingold
Felix Philipp Ingold
Ich freue mich.
Jetzt, wo gerade das Buch Gegengabe beiUrs Engeler Editor erscheint.
Ich habe dieses Buch noch nicht erhalten, es ist bestellt, sobald es ausgeliefert wird, werde ich mich hineinvertiefen. Und mich von dieser Sprache anregen lassen, diesen Bildern, dieser Eigenwilligkeit, die so beglückend ist.

Auch wenn ein wenig Bitterkeit in die Freude tropft: der Verlag Urs Engeler Editor muß aufgeben. Einer der wichtigsten Verlage für Lyrik, den wir haben, muß schließen. Weil wir Leser nicht genug Bücher erstanden haben. Das schmerzt.

.. mit diesem realen und scharfen Jubel …

Felix Philipp Ingold
Felix Philipp Ingold
ist ein großer Essay über die „Varianten des Erotischen im neueren deutschen Gedicht“ von Felix Philipp Ingold in der Ausgabe 6/2008 von volltext betitelt.

Ein Essay, der es wirklich in sich hat.

Die lyrische Äußerung, Gedichte mit erotischem Inhalt, wird in Kontext gesetzt mit der Sexualität in unserer vermarktungsorientierten Öffentlichkeit. Ob Cybersex oder Selbst-Marketing, die Entfremdung des Sexus von der Person, die Änderung des Stellenwertes der Liebe und der Sexualität werden deutlich herausgearbeitet.

„Erotische Gedichte, auch schlichte Sexgedichte sind der Erregung nicht vor-, sondern nachgeordnet; sie sind nicht Impuls, sondern Fazit einer Erregung und bilden deren formales, sprachlich verfasstes Äquivalent. Gut ist oder wäre ein erotisches Gedicht dann, wenn es sexuelle Dinge, Vorgänge, Szenen vergegenwärtigen könnte, statt sie bloß – wie auch immer – durch Beschreibung oder Umschreibung darzustellen.“

Ingold zeigt auf, wo dieser Anspruch gelingt. Diese Gedichte bleiben. Und wo nicht. Diese Gedichte gehen unter, wie eine Werbe-Anzeige, die nicht mehr geschaltet wird.

Ingold zählt Ernst Jandl, Paul Wühr zu den Vergegenwärtigern, die Beschreibenden muss ich hier nicht auflisten.

Wie Ingold es mit der Erotik hält? Man schlage nur eines seiner Bücher auf. Da ist sie. Die Liebe. Die Erotik. Vergegenwärtigt.

Nahst
Wo
ist die Nacht.
Dort
deine Hand mein heiserstes
Organ. Laut
aufgedreht die Lust.
Wo
ist die Naht.
Uns trennt
ein Glück. Das knirschende
Ende wovon.

Felix Philipp Ingold: Wortnahme. Jüngste und frühere Gedichte
Gebundene Ausgabe: 539 Seiten
Verlag: Engeler (Mai 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3905591979
ISBN-13: 978-3905591972

Felix Philipp Ingold

lyriktext.de ist eine Plattform für Texte und Lyrik des schweizer Poeten, Slawisten und Kulturwissenschaftlers Felix Philipp Ingold.

Hier veröffentliche ich Texte, die mir FPI zur Veröffentlichung gibt.
Die Seite soll einen Überblick über seine Arbeiten geben, aber natürlich nur einen kleinen Einblick. Sein ganzes Schaffen zu dokumentieren, wer schaffte das?

Tagesform revisited: Zwerg Berg Werk


Felix Philipp Ingold: Tagesform
Felix Philipp Ingold: Tagesform


In der NZZ von heute bespricht Samuel Moser außerordentlich genau das neue Buch von Felix Philipp Ingold, [link2post id=“213″]Tagesform.[/link2post]

Was mich wieder zu einer kleinen Photo-Arbeit auf zweiterblick.de verleitet hat:

Uhr

Und noch ein paar Links zu Arbeiten von Felix Philipp Ingold:

Putin und die Medien – Eine Bestandsaufnahme , ein Essay beim Perlentaucher, sowie: Ungewollte Widersprüche: Von einem neuerdings in der deutschsprachigen Lyrik gepflegten intellektuellen Plauderton. Randnotizen zu Beispieltexten.

Den von ihm solcherart kritisierten Plauderton wird man in seinen Gedichten nie finden. Nur konzentrierte, intensive Sprache und auch beglückende Erkenntnis.

Deutscher Geist und Russische Seele

heißt ein Aufsatz, den Felix Philipp Ingold mir zur Veröffentlichung überlassen hat.

Ich veröffentliche ihn hier auf Avantart gerne, mit Freude.
Scheint es doch, als hätten beide Seiten die gegenseitige Nähe vergessen…

Ist mir doch Rußland sehr nahe und die Geschichte der gegenseitigen Beeinflußung und Entwicklung ist spannend. Auf meinen Reisen durch das Land bin ich oft auf Spuren deutscher Gelehrter oder Konstrukteure, Ingenieure gestoßen, meine russischen Freunde belehrten mich über den fruchtbaren Austausch der Wissenschaften.
Ich freue mich über dieses Geschenk von FPI und hier ist der Link:

[link2post id=“1522″]Deutscher Geist und Russische Seele[/link2post]

Mit diesem Essay beginne ich eine Reihe von Texten zu diversen kulturgeschichtlichen oder kulturgeographischen Themen, die ich, wenn Avantart.com relauncht ist (wie man das so schön schreibt) sicherlich werde besser präsentieren können.


Dieser Artikel wurde veröffentlicht in der Neuen Zürcher Zeitung. Ich veröffentliche ihn hier mit Ingolds Erlaubnis.

Das Übersetzen der Lyrik

ist ein schwieriges Geschäft.

Felix Philipp Ingold betreibt es (wenn ich es so schreiben darf) und hat zu diesem Thema vor kurzem, Ende September 2007, in der NZZ einen Essay veröffentlicht:

Jede Neuübersetzung ist eine Nachübersetzung

Dieser Essay hat nun eine Gegenreaktion erhalten, Christa Schuenke antwortet ihm: Nimmermehr nevermore – oder warum Neu- und Nachübersetzen sich nicht ausschließen und wo ich nun eine angeregte Auseinandersetzung erwartete, zeigt sich Frau Schuenke angegriffen und beleidigt. Aber bei Alledem habe ich auch den Eindruck, als hätte sie nie eine Übersetzung von F.P.I. gelesen und als wüßte sie gar nicht, wer er ist.

Schade. Frau Schuenke stellt F.P.I., den der soviel Einzigartiges geschaffen hat, als Apologeten des Zusammenschusterns hin. Und das ist einfach nur falsch.

Interessant, daß diese Antwort beim Perlentaucher erschien;=)