"Zu diesem Allen kommt, daß zu Papier gebrachte Gedanken überhaupt nichts weiter sind, als die Spur eines Fußgängers im Sande: man sieht wohl den Weg, welchen er genommen hat; aber um zu wissen, was er auf dem Wege gesehn, muß man seine eigenen Augen gebrauchen." – Arthur Schopenhauer
ja, nicht die Sudelbücher, sonden Sudelbilder gibt es nun, verbindet sich bei mir doch immer wieder Text mit Bildern… geradezu synästhetisch des öfteren
so habe ich denn mal wieder ein kleines Projekt aufgelegt:
und ich halte mich nun wieder an GCL: Von der leichten Ordnung der Natur bis zur erzwungenen Regelmäßigkeit eines aufgepuzten Dummkopfs werde ich das erweitern..
Einer der großen Rätselhaften. Soviele wie ihn heute loben, haben ihn sicherlich gar nicht gelesen. Literaturen brachte ein Heft heraus, er als Schwerpunkt.
So bekam ich nun ein Psychogramm geliefert, das dem Bild, das ich von ihm hatte, das er der Welt vermittelte, widersprach.
Als junge Studentin verschlang ich seine (wenigen) Bücher. Schrieb sicherlich sehr kluge Arbeiten über sein Werk. Und weil ich irgendwo erfahren hatte, daß er zwar das gute Leben liebe, aber sehr karg lebe, schickte ich ihm jedes Jahr zu seinem Geburtstag 100 Mark. Mindestens 10 Jahre lang. Er möge davon gut essen gehen.
Nie hat er sich bedankt.
Das war mir gleich.
Ich und die Dichter.
Ein anderer literarischer Held meiner Studienzeit, Marek Hlasko, liegt ja auf dem Wiesbadener Südfriedhof. Immer wenn ich unser Familiengrab besuchen wollte, ging ich zu seinem, brachte ihm Blumen.
welche Bücher haben mich dieses Jahr 2005 beglückt, welche sich als Leseerlebnis herausgestellt, mich gelangweilt, genervt oder geärgert?
Na, alle möchte ich nicht aufzählen. Wenn ich mir im Wohnzimmer ansehe, wie sich die Bücher inzwischen auf den Regalen stapeln, weil sie nicht mehr in die Regale passen, dann muss ich eigentlich eine Lesepause einlegen, die Regale erweitern, so denn überhaupt noch möglich, oder umziehen ..
Felix Philipp Ingold mit seiner Wortnahme gehört auf jeden Fall an die Listenspitze. Ghérasim Luca mit den lapsus linguae, auch hier vorgestellt
Herr Andruchowytsch mit dem 12. Kreis hat mich gelangweilt, das Buch habe ich nicht ausgelesen, habe ich hier auch schon geschrieben…
fasziniert war ich wieder einmal von Andrzej Stasiuk, Unterwegs nach Babadag, welches mich einstimmte auf die Ungarischen Lesezeiten, die mir meine Buchhändlerin, Frau Herbst in der Buchhandlung Christiansen so anriet.
Ganz grossartig ist Die Ruhe von Attila Bartis, dichte Athmosphäre, beklemmend, aufrüttelnd, auch obszön, das Erzählte geht mir noch Tage nach.
das klingt kitschig, pathetisch, ist ganz schlecht, wollen wir nichts mit zu tun haben
ist aber so.
Morgens bin ich mit verkrusteten Augen aufgewacht und als ich in der Erinnerung suchte was mich zum Weinen brachte, wieder Tränen.
„In der Nacht zu Weihnachten“ von Anton Tschechow ist der Grund für meine Trauer.
Eine Frau hofft, daß ihr Mann, den sie nicht liebt, ertrunken ist, er ist es aber nicht. Als er ihren Schmerz erkennt, nun nicht endlich als Witwe ein freies Leben führen zu können, fährt er mit dem Schiff in die Winternacht, den Wintersturm, dem Tod entgegen, hinaus.
Bis zum Morgen stand die bleiche Frau am Ufer des Meeres. Als man sie, halb erfroren und entkräftet von moralischer Qual, nach Hause trug und ins Bett legte, fuhren ihre Lippen noch immer fort zu flüstern: „Komm zurück!“
In der Nacht auf Weihnachten hatte sie ihren Mann lieben gelernt.
Anton Cechov: Er und sie
Frühe Erzählungen
1880 – 1885
Übersetzt und herausgegeben von Peter Urban
Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 2., Aufl. (November 2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257063210
ISBN-13: 978-3257063219
ist zu Gast bei uns. Wir kennen uns schon lange Jahre und ich habe eigentlich alle erreichbaren Bücher im Regal, wenn auch die meisten in der russischen Version und da muss mein Besitzerstolz reichen, lesen kann ich es vielleicht in ein paar Jahren. Mein Russisch ist zu schlecht.
Dima schreibt Prosa, Lyrik, ist Sound-Poet. Seine Lesungen gehören zu den aufregendsten und er ist grandios im Improvisieren mit Musikern.
Seine historische Rolle als Konzeptkünstler in Moskau und seine aktuelle Arbeit als Registrator der Gegenwart.
Am Mittwoch liest er im Literaturhaus Hamburg, im Rahmen eines Konzertes der neuen Reihe „Jazz und Literatur“ des Jazzbüro Hamburg und des Literaturhauses Hamburg