Ein literarischer Photo-Essay

nach Petuschki
nach Petuschki

Moskau – Petuschki = ein literarischer Abstecher, ein Foto-Essay in mehreren Sprachen

Meine Arbeit vereinigt Ausschnitte aus dem Monolog mit Momentaufnahmen aus Petuschki im Mai 2002.

Der Bahnhof von Petuschki
Der Bahnhof von Petuschki

Da das Buch ja nun in mehrere Sprachen übersetzt wurde, versuche ich nun, soviel Sprachvarianten wie möglich umzusetzen. Sie finden diese Arbeit also in russischer, italienischer, deutscher, englischer und teilweise auch in armenischer Sprache.

Das Buch:

Wenedikt Jerofejew: Die Reise nach Petuschki: Ein Poem
Taschenbuch: 169 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 13., Aufl. (Juli 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492206719
ISBN-13: 978-3492206716

ISBN: 3492206719

Andrei Makine: Das französische Testament

Andrej Makine
Andrej Makine

Eine Kindheit wird beschrieben, eine Kindheit in einer russischen Kleinstadt in Sibirien. In diese Kindheit weht ein Hauch der Welt außerhalb der Sowjetunion, denn der Protagonist, Aljoscha, hat eine französische Großmutter. Als junge Frau war sie als Erzieherin in eine reiche russische Familie gekommen, und sie blieb in Rußland. Ihre Erinnerungen bewahrt sie in einer Lade auf und ihre Enkel erforschen anhand ihrer Erinnerungen die Welt.

Ungemein poetisch wird hier von einem jungen Menschen erzählt, der herausfinden möchte, wer er ist und wo er herkommt.

Andrej Makine erhielt für diesen ersten Roman die beiden meistbegehrten französischen Literaturpreise, den Prix Concourt und den Prix Médicis.

Andrej Makine wurde 1957 in Sibirien geboren und studierte Philologie in Königsberg und Moskau. Seit 1987 lebt er in Frankreich, wo er bisher vier Romane veröffentlichte, die alle auf Parkbänken oder in seinem winzigen Zimmer entstanden.

Auch diese Kritik aus dem Jahre 1999 hat sich etwas relativiert, Herr Makine schreibt längst nicht mehr auf Parkbänken und seine Werke halten auch nicht mehr die Dichte, wie er sie in diesem Buch erschafft. Aber dieses Buch ist rückhaltslos zu empfehlen.

Andrej Makine: Das französische Testament
Gebundene Ausgabe: 316 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe (August 1997)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455051359
ISBN-13: 978-3455051353

Bein stellen beim Lesen

wie man sich beim Lesen selbst ein Bein stellen kann…

Vladimir Sorokin

Nun, da habe ich den 600seitigen Roman „Roman“ von Vladimir Sorokin, einem Schriftsteller, der dafür bekannt ist, daß er hart zur Sache geht, nicht zimperlich mit dem Leser umgeht…

Ich wundere mich, 150 Seiten lang spaziert ein Maler, der aus der Stadt, wo er als Jurist tätig war, in das Dorf seiner Jugend zurückgekehrt ist, um dort für den Rest des Lebens nur noch zu malen, in dieser Idylle herum. Er lebt bei Onkel und Tante, feiert das Osterfest mit dem Popen und besucht den philanthropischen Dorflehrer und den misanthropischen Arzt, geht auf die Jagd und rudert mit dem Fischer über den See.

Ein Rußland des 19. Jahrhunderts, ein Oblomow ohne Getriebenheit und Ambitionen, da stimmt doch was nicht. Ich möchte schon Freunde in St. Petersburg anrufen, mit denen ich mich ab und an über literarische Fragen austausche…

Sorokin gehört zu den Konzeptualisten und wo ist das Konzept?

Dann begehe ich den Fehler, einen Artikel über Sorokin zu lesen und darin wird auch das Konzept des Romans enthüllt: die ersten 500 Seiten treiben auf eine Explosion zu, die ich hier nicht erwähnen möchte, die aber das gesamte Konzept des Buches verdeutlicht.

Und nun stellt sich mir die Frage: soll ich die restlichen 300 Seiten bis zu Seite 500 lesen, um dann die Überraschungen der restlichen 100 Seiten gar nicht mehr als Überraschung zu erleben?

Ich habe mich um den intendierten Schock gebracht und nun ärgere ich mich über mich und meine Neugier, bin unentschlossen, will eigentlich gar nicht weiterlesen, weil ich nun weiß, daß die Gemütlichkeit eine grausam trügerische ist,

statt der intendierten Ungewißheit, die der Leser erfahren soll, denn jeder aufmerksame Leser wird heutzutage zweifeln, wenn ihm eine so trügerische Idylle erzählt werden soll, ist nun ein Wissen um die Dramaturgie vorhanden und ich fühle mich manipuliert und betrogen.

Aber betrogen habe ich mich selbst, weil ich nicht warten konnte.

Vladimir Sorokin: Roman
Gebundene Ausgabe: 703 Seiten
Verlag: Haffmans Verlag (1995)
ISBN-10: 3251002988
ISBN-13: 978-3251002986

Wladimir Kaminer : Russendisko

Russendisko
Russendisko

Nicht mehr ganz so frisch und schon etwas ausgelutscht, aber trotzdem kann ich dieses Buch immer noch empfehlen.

Wladimir Kaminer kommt aus Rußland, lebt seit 10 Jahren in Berlin und hat inzwischen einen Namen. Er schreibt nämlich knappe, treffende Berichte aus dem deutschen Alltag, aus der Sicht eines Russen. Die TAZ, die Frankfurter Rundschau und andere Zeitungen veröffentlichen diese Berichte und wir Leser können uns wundern oder amüsieren.

Denn Kaminer besitzt den scharfen Blick eines Menschen, der den alltäglichen Wahnwitz auf den Punkt bringen kann und in dessen Perspektive wir Bundesbürger und die Immigranten-Szene aus Berlin wie Bewohner eines absurden und doch real existierenden Zoos erscheinen….

Lettres persanes aus Berlin Kreutzberg!
Selbstverständlich gibt es auch die passende Domain zu diesen Texten: www.russendisko.de

Wladimir Kaminer;: Russendisko
Taschenbuch: 191 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (1. Juli 2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442541751
ISBN-13: 978-3442541751

Mark Taplin: Open Lands

Open Lands
Open Lands

Dieser Reisebericht eines amerikanischen Diplomaten ist deshalb interessant, weil Taplin 1992, nach der Öffnung vieler ehemals verbotener, geschlossener Städte und Regionen, eine Reise in diese abgeschirmten Gebiete unternahm, die viele Jahre von der Welt abgeschieden waren.

Er bereist die gesamte ehemalige Soviet-Union und beschreibt das Land und die Menschen, die er trifft. Dabei kommt er auch zum Jazzfest nach Arkhangelsk und reist mit den Musikern und Veranstaltern auf die Solovki-Inseln, eine Gegend, die ich ja inzwischen nach vielen Reisen dorthin sehr gut kenne, und mit der ich mich sehr verbunden fühle.
Amazon.com:

Er bereist Tuva und trifft dort auch auf
Mongush Kenin-Lopsang, den verdienten Ethnologen und Schamanenforscher. Dieser Abschnitt ist nicht gerade der gelungenste Bericht seiner Reise, denn dieses Land Tuva ist Tatlin sehr fremd geblieben. Er irrt auch, wenn er Mongush Kenin-Lopsang als eigentümlichen Magier vorstellt….
Ich bin glücklich, daß ich Professor Kenin-Lopsang selbst 1993 kennenlernen durfte.
Im Oktober 2000 hielt der Professor einen Vortrag im Hamburger Museum für Völkerkunde. Darüber habe ich einen Bericht geschrieben.

Mark Taplin:Open Lands: Travels Through Russia’s Once Forbidden Places
Taschenbuch: 376 Seiten
Verlag: Steerforth; Auflage: 1st Pbk. Ed (1. September 1998)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 1883642876
ISBN-13: 978-1883642877

Serge Schmemann: Ein Dorf in Rußland.

Serge Schmemann
Serge Schmemann

Serge Schmemann: Ein Dorf in Rußland.
Zwei Jahrhunderte russischer Geschichte.

Serge Schmemann, ein Nachkomme russischer Aristokraten, war in den 80iger Jahren als Korrespondent der New York Times in Moskau akkreditiert. Immer wieder versuchte er nach Sergievskoe im Gebiet Kaluga südlich von Kaluga zu gelangen, in das Dorf seiner Väter. Was ihm damals nicht gelang, konnte er in den Jahren von Glasnost und Perestroika nachholen: er fuhr in sein unbekanntes Heimatdorf und sammelte die Erinnerungen, er traf alte Menschen, die sich noch an die Revolutionswirren erinnerten und er erarbeitete die Geschichte seines Dorfes vom 17. bis ins 20. Jahrhundert. Herausgekommen ist eine interessante Chronik, die weit über den lokalen Bezug hinausgeht. Denn Sergievskoe hat kein anderes Schicksal erlitten als andere Dörfer im russischen Kernland.

Auch in diesem Buch begegnen mir wieder bekannte Menschen oder ihre Geschichte: Alexej Bataschoff, russischer Jazzman der ersten Stunde, stammt aus einer Fabrikantenfamilie aus Kaluga. Die Bataschoff-Samoware werden heute noch ob ihrer Qualität gerühmt. In diesem Buch nun lernen wir auch Mitglieder dieser Familie kennen, so unter anderem einen Vorfahren, der sein amputiertes Bein auf dem Friedhof bestatten ließ… Exzentrik ist keine zeitgenössische Tugend, Exzentrik gab es zu allen Zeiten!

Dieses Buch ist eine lohnenswerte Lektüre für jeden, der sich für russische Kultur- und Zeitgeschichte interessiert.

Serge Schmemann: Ein Dorf in Rußland
Gebundene Ausgabe – 383 Seiten (1999)
Berlin-Verlag, Berlin
ISBN-10: 3827001935
ISBN-13: 978-3827001931

Russische Poesie

In Zarskoje Selo
In Zarskoje Selo

Ich habe mir vorgenommen, so nach und nach russische Poesie auf Avantart einzuflechten.
Sei es in russischer oder deutscher Sprache. Hier sind die ersten wundervollen Gedichte.

  • „Progulka v Sarskom Sele“ ein Gedicht von Gawrill Dershawin 1791
  • Spazierfahrt in Sarskoje Selo – die deutsche Übersetzung
  • Abendbetrachtung über die Größe Gottes – Michail Lomonossow

mit allen diesen Gedichte verbinde ich persönliche Empfindungen.