Ausgelesen oder Aussortiert?

nun habe ich 4 Bücher über Amazon MarketPlace (deutsches Wort gibts wohl nicht, man sollte das Resteverhökern nennen) bestellt und stellte zu meiner Bestürzung fest, daß 2 davon aussortierte Bände aus öffentlichen Büchereien waren:

1x „Venus im Pudel“ (siehe mein Beitrag [link2post id=“203″]Wer ist Paul Wühr[/link2post]) , ein Buch aus dem Jahr 2000!

und 1x „Nach der Stimme“ von Felix Philipp Ingold, 1998 erschienen.

Wie kommen die Büchereien dazu, solche Bücher auszusortieren?
Was sind die Kriterien? Die Ausleih-Quote? Je seltener ausgeliehen, desto eher weg damit?

Ist das der Bildungsauftrag?

Felix Philipp Ingold liest bei 3durch3

Felix Philipp Ingold
Ende April las Felix Philipp Ingold in Stuttgart in der Reihe Sprachkunst

Als Zitat steht unter dem einführenden Satz:

„Sprache wird in Ingolds Gedichten zu einem neuen, fremden Kontinent, zur Fremd-Sprache, die der Auseinandersetzung mit der eigenen eine ganz andere Qualität der Reflexion und Einfühlsamkeit ermöglicht“ (Heinz F. Schafroth).

Ein 19minütiger Mitschnitt dieser Lesung ist online zu hören, man kann sie auch als MP3-Datei herunterladen.

Nährwert Kultur Maelstrom – Subversion übersetzen

Bei Radio LoRa 97,5 ging am 1. Juni eine einstündige Sendung mit Felix Philipp Ingold in den Äther: Subversion übersetzen

Thema der Sendung war der französische Dichter und Philosophen Edmond Jabès, ein Dichter, den Felix Philipp Ingold kongenial ins Deutsche übersetzt hat. Gesprochen wurde über die Begriffe Suversion und Authorschaft, vorgestellt wurde der Dichter Anatolij Shtejger, dessen Gesamtwerk von FPI übersetzt wurde und das nächstes Jahr erscheinen wird.

Die Sendung ist war online zu hören auf Radio LoRa

Hören Sie!

Die Ankündigung auf der Sender-Seite:

Der Schweizer Autor und Übersetzer Felix Philipp Ingold hat die Rezeption des dichtenden Philosophen Edmond Jabès im deutschen Sprachraum wesentlich ermöglicht. Er übersetzte sein mittlerweile vergriffenes Buch „Das kleine unverdächtige Buch der Subversion“. Das Buch erscheint auf den ersten Blick harmlos, da es nicht politische Analysen und Strategien artikuliert, sondern ästhetische Fragen. Trügt dieser Schein?
Im ersten Teil des Gesprächs geht es um Jabès’ Verständnis von Subversion. Daran schliessen Fragen zur Autorschaft im Fall des Russisch-Schweizer Schriftstellers Anatol Steiger an, der erst jetzt für die Literaturgeschichte entdeckt wird. Und schliesslich wird Ingold einen Ausblick auf seine aktuellen Studien zu russischen Phänomenen geben. Dieser Tage erscheint bei NZZ Libro von Felix Philipp Ingold der umfangreiche Band: Russische Wege: Geschichte – Kultur – Weltbild.
Mit Felix Philipp Ingold diskutiert Nils Röller.

Lyrische Korrekturen – Urs Engeler Editor

20070220-urs_engeler
In der FAZ erschien am 1. Februar eine Würdigung von Urs Engeler, dem engagierten Herausgeber zeitgenössischer Lyrik.

Engeler verlegt unter anderem Felix Philipp Ingold, Oskar Pastior, Gelu Naum, Anna Achmatowa, Ghérasim Luca ..

Seine Bücher sind unentbehrlich.

Zwischen den Zeilen heißt die Zeitschrift, die er jetzt seit 15 Jahren verlegt, eine Perle, die ich nicht missen möchte.

Förderer haben sich gefunden und doch ist Engelers Geschichte keine reine Erfolgsgeschichte, sondern die eines immerwährenden Kampfes gegen die Windmühlenflügel des Buchmarktes..

Nach fünfzehn Jahren liest sich die Namensliste der Autoren der bislang 26 Hefte „Zwischen den Zeilen“ und den Büchern des Verlags wie ein repräsentativer Ausschnitt der Gegenwartslyrik und der experimentellen Prosa. Durs Grünbein, Oskar Pastior, Elke Erb, Felix Philipp Ingold, Ulf Stolterfoht, Andrea Zanotti und viele andere haben bisher geschrieben, übersetzt und gelesen..

Engelers Suche nach den Manifestationen einer poetischen Sprache jenseits der Alltagssprache, sein Bemühen, die Auseinandersetzung über deren Möglichkeiten in Gang zu halten, haben in einem Randbereich ein kleines Zentrum geschaffen.

So Beate Tröger in der FAZ, 01.02.1007, Seite 44

Felix Philipp Ingold las im Zeichensaal

in der Lyrik-Reihe von C. W. Kottnik

Zwei wunderbare Tage konnten wir so miteinander verbringen, Gespräche, Pläne, Hafen, Freude

leider mußte er die Hafenmarmalade und den armenischen Feigenschnaps ob der starken Sicherheitsvorkehrungen in Hamburg lassen, aber er hat Urts kennengelernt und wir wünschen uns, daß ihm der armenische Thymiantee immer gut tun wird.

Danke für die schöne Zeit, Felix!

Wahlverwandtschaften?

Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften
Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften

ich weiß zwar nicht, was einen Verleger dazu bringt, den west-östlichen Divan und die Wahlverwandtschaften in einen Band zu pressen, wie es der Manesse-Verlag getan hat, aber so kam ich doch zu erstaunlichen Eindrücken heute abend.

Die Wahlverwandtschaften kannte ich einmal fast auswendig, hatte Ottiliens Leid und Charlottens Duldsamkeit und Verständnis hin- und herbetrachtet, das Ungeheuerliche in dieser Konstellation immer wieder durchgekaut und auch sehr viel geweint dabei, und nun habe ich es nach 30 Jahren wieder in den Händen (lesenderweise, aus dem Regal genommen und abgestaubt und eingepackt und ausgepackt habe ich den alten Band schon sehr oft)

Aber jetzt interessiert mich der Divan, habe ich Hafis doch schon früh gelesen und immer im Herzen, war ich doch schon an seinem Grab und habe Rosen niedergelegt in Shiras als junge Studentin, aber Herrn Goethens Diwan habe ich immer gestreift.

Nun also. In den Paralipomena das Konstatement:

WENN das Trockene brennt,
Verbrennt auch das Nasse.

 

Dem entgegnet wohl F.P.Ingold:

Nein.
Das Feuer trifft die Wahl.

 

Johann Wolfgang von Goethe: West-Östlicher Divan / Die Wahlverwandschaften
Gebundene Ausgabe: 1056 Seiten
Verlag: Manesse; Auflage: Sonderausgabe. (15. Juni 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3717590138
ISBN-13: 978-3717590132

Wortnahme

Felix Philipp Ingold
Felix Philipp Ingold

Das Buch hatte ich schon vorgestellt, und seitdem begleitet es mich auch stetig:

[link2post id=“126″]Wortnahme [/link2post]von Felix Philipp Ingold.

Nun findet sich in der NZZ eine Besprechung: Die Lautlosigkeit des Gedichts von Samuel Moser.

Ingolds Gedichte sind nicht Ausdruck des Regelzwangs, sondern der Befreiung. «Wo’s glückt», lässt er das Gedicht machen, was es will. Zum Beispiel die Lautlosigkeit im Gedicht «Schnee»: «SCHNEE / ist das was widerlegt / wo nie / kein Ereignis stört». Es ist die «laute» Figur der doppelten Verneinung, in der die Lautlosigkeit geschieht. Spiegelverkehrt, nämlich Schwarz auf Weiss, beginnt es tatsächlich zu schneien.

18. Februar 2006, Neue Zürcher Zeitung

Felix Philipp Ingold: Wortnahme. Jüngste und frühere Gedichte
Gebundene Ausgabe: 539 Seiten
Verlag: Engeler (Mai 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3905591979
ISBN-13: 978-3905591972