"Zu diesem Allen kommt, daß zu Papier gebrachte Gedanken überhaupt nichts weiter sind, als die Spur eines Fußgängers im Sande: man sieht wohl den Weg, welchen er genommen hat; aber um zu wissen, was er auf dem Wege gesehn, muß man seine eigenen Augen gebrauchen." – Arthur Schopenhauer
Tutschkow, der Herr der Steppe Dmitri war ein Produkt der großen russischen Literatur. Sie war es, die ihn in der Kindheit erzogen und in reiferen Jahren durchs Leben geführt hatte. Sein Charakter hatte sich jedoch nicht als die Summer jener vielen geistigen Vorschriften herausgebildet, die der russische Roman des 19. Jahrhunderts enthält, sondern als deren Gegenteil.
Und nun kommts:
Damals hatten die Schriftsteller versucht, beim Leser, für den sie moralische Verantwortung trugen, solche Eigenschaften wie menschliches Gewissen, den Primat des Gefühls vor dem Verstand, Güte, Nachsicht mit den Sündern, Verachtung für Reichtum und Abscheu vor Machtgier, Ehrlichkeit, einen großmütigen Geist und ein weites Herz zu wecken.
aus: Wladimir Tutschkow, Der Herr der Steppe.
in: ders., Der Retter der Taiga
Wladimir Tutschkow: Der Retter der Taiga
Taschenbuch: 194 Seiten
Verlag: Dtv (2003)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423243678
ISBN-13: 978-3423243674