Peter Kowald

wurde 1944 in Thüringen geboren und lebte seit 1945 in Wuppertal. Er starb am 21. September 2002 in New York.
Der untenstehende Text stammt aus dem Jahr 1999.


Peter Kowald in Wuppertal
Foto: Nicole Aders/Wuppertal

Er spielt seit 1960 Kontrabaß (auch Tuba), mit Peter Brötzmann seit 1962. 1966 unternahm er eine Europatournée mit Carla Bley/ Michael Mantler, von 1966 bis 1978 war er Mitglied des Globe Unity Orchesters.

Seit 1967 arbeitete er mit mit Evan Parker in verschiedenen Gruppen mit Irène Schweizer und Pierre Favre 1968-69, unter eigenem Namen 1970 - 72, mit Alexander von Schlippenbach 1973-78 und von 1979 bis 1982 gab es ein Trio mit dem amerikanischen Trompeter Leo Smith und dem Dresdener Trommler Günter Baby Sommer.

Er arbeitete, und nahm auf mit Rashied Ali, Derek Bailey, Billy Bang, Konrad und Hannes Bauer, Marion Brown, Marilyn Crispell, Danny Davis, Bill Dixon, Charles Gayle, Barry Guy, Jeanne Lee, Robin Kenyatta, Toshinori Kondo, Takehisa Kosugi, Frank Lowe, Jimmy Lyons, Albert Mangelsdorff, Barre Phillips, Manfred Schoof, John Tchicai, Keith Tippett, Fred van Hove, Marten van Regteren Altena, David S. Ware Trio (mit Beaver Harris) und den meisten europäischen Improvisationsmusikern.

Von 1980 bis 1985 war er Mitglied des London Jazz Composers Orchestra. Er gründete und spielte mit zahlreichen Gruppen wie zum Beispiel im Trio mit Peter Brötzmann und Andrew Cyrille, "Trio Tartini" mit der Tänzerin Anne Martin (ehemals Pina Bausch Ensemble) und der französischen Kontrabassistin Joëlle Léandre, "Music and Movement Improvisation" mit den amerikanischen Tänzerinnen Cheryl Banks (ehemals Sun Ra Arkestra) und Arnette de Mille und dem Cellisten Muneer Abdul Fataah. Trios mit dem südafrikanischen Schlagzeuger Louis Moholo und dem amerikanischen Pianisten Curtis Clark oder dem kanadischen Saxophonisten Yves Charuest. Quartett "Principle Life" mit Jeanne Lee, Klaus Hovman und Marilyn Mazur, Trio "Pyrrichia" mit dem griechischen Klarinettisten Floros Floridis und dem Lyraspieler Ilias Papadopoulos, Duoauftritte unter vielen anderen mit Julius Hemphill, Vincent Chancey, Jeanne Lee, Butch Morris (alle New York) und der sibirischen Sängerin Sainkho Namtchylak.

Internationales Improvisationsensemble GLOBAL VILLAGE mit Musikerinnen und Musikern aus verschiedenen Kulturen der Welt wie Japan, China, Sibirien, vorderer Orient, Südeuropa, Amerika usw.

Zusammenarbeit mit Dichtung und bildender Kunst (A.R Penck, Nam June Paik), häufig mit Tanz wie mit dem 90jährigen Erfinder des Butoh Tanzes Kazuo Ohno, dann auch Butoh Tänzern der 2. und 3. Generation wie Min Tanaka und Tadashi Endo, in den USA mit Maria Mitchell, Cheryl Banks, Arnette de Mille und Sally Silvers, Sayonara Pereira (Brasilien), Anastasia Lyra und Toula Limnäos (Griechenland), Christine Brunel (Frankreich) und dem Tänzer Jean Sasportes (Pina Bausch Wuppertaler Tanztheater).

Auftritte bei zahlreichen Festivals in Europa und Amerika (Sound Unity, Kool Jazz, Ruhrworks New York, Toronto, Montreal, Vancouver, Victoriaville Kanada), Panmusikfestival Tokyo, Olympic Games Han River Festival Seoul/ Korea, Konzerte und Tournéen in Tunesien, Westafrika, Indien, Neuseeland, Australien, Singapur, Indonesien, Korea, Japan, Georgien, Rußland, Sibirien und fast allen europäischen Ländern.

DAAD / Land NRW New York Stipendium 1984/85, Von der Heydt Preis der Stadt Wuppertal 1984, Deutscher Jazzpreis "Albert Mangelsdorff Preis" 1995.

Film "Rising Tones Cross" von Ebba Jahn New York 1984, Fernsehfilm "Gegen den Strich" WDR Köln 1986, Mitwirkung bei Pina Bauschs Film "Die Klage der Kaiserin" 1989, Kontrabaß- Filmmusik "Die vergessene Stadt" 1992 und Orchester-Filmmusik (Ort- Ensemble Wuppertal) "Herr W. und Herr W." 1995, beide von Thomas Schadt, Live-Musik zum Stummfilm "Sidewalk Stories", New York 1990, autorisiert vom Regisseur Charles Lane 1995; Musik für den Film "Prinz Yussuf" von Helma Sanders-Brahms 1997.

Durchführung Museumskonzerte Von der Heydt Museum Wuppertal 1972-75, Wuppertaler Free Jazz Workshop 1973-82, 360 ° - Spielraum für Ideen Wuppertal 1979-84, Festival "Grenzüberschreitungen" Wuppertal 1983 / 85 / 87 Sound Unity Festival und Musikerkooperative New York 1984-87, "365 Tage am Ort" Wuppertal 1994/95, Dokumentation 1998 (Verlag Walter König, Köln).