Mrz 072006
 

nicht nur auf kultur-banal.de, auch hier möchte ich auf den interessanten Aufsatz hinweisen:

C.W. Macke schreibt im Titel-Forum eine Begründung, keine Verteidigung der Lyrik und interessant ist natürlich auch der Exkurs zur russischen Poesie:

Bella Achmadulina hatte kein einziges Blatt Papier mit auf die Bühne gebracht. Sie rezitierte alle ihre Gedichte nur auswendig. Wort für Wort, Vers für Vers, Strophe für Strophe ohne eine einzige längere Pause.

Eine ähnlich atemberaubende Dichterlesung habe ich dann noch einmal mit ihrem Landsmann Josef Brodsky im Münchener Prinzregententheater erlebt. Auch er rezitierte jedes seiner Lang-Gedichte ohne ein einziges Blatt Papier als Stütze. Auch Ossip Mandelstamm, Anna Achmatova oder die Zwetajewa sollen, so berichten es Zeitzeugen, ihre Gedichte immer nur auswendig, nie vom Blatt ablesend vorgetragen haben. Warum eigentlich hat das Memorieren von Gedichten in der russischen Tradition einen so hohen Stellenwert? Bücher kann man verbieten oder verbrennen, Papiere kann man beschlagnahmen, aber gegen Gedanken und auswendig gelernte Gedichte ist jeder Nachrichtendienst machtlos. Das ist nicht das schlechteste Argument, literarische Texte und Gedichte im Besonderen zu memorieren

Jan 032006
 

morgen dann geht’s weiter mit dem Ungarischen, mit Anna Achmatova „Enuma elisch“, mit Herrn Pascal Mercier

aber jetzt erst einmal Pause, ist spät, und ich möchte noch was lesen

Aug 162003
 
Anna Akhmatova

Anna Akhmatova

Wie schön. Die NZZ veröffentlich einen Text von Anna Akhmatova.

An die Musik

Sich wie ein Monstrum selber nur gebärend, Sich
selbst bewundernd, selbst erwürgend dann, Bist du nicht – leider – bloss das einzige Band Von Gut und Böse, Paradies und Erdenschwere? Mir scheint, du gehst zum Abgrund, stehst am Rand.

1965
Aus dem Russischen von Ralph Dutli