Banales aus Banat

Esther Kinski: BanatskoEsther Kinski erhielt ein Stipendium und lebte davon für eine Zeit im Grenzland, Rumänien, Ungarn … eine Gegend, in der auch schon Andrzej Stasiuk auf dem Weg nach Babadag unterwegs war.

Der Ertrag dieses Aufenthaltes ist ein Roman. So steht es auf dem Umschlag. Aber das ist Etikettenschwindel. Denn dieses Buch hat keine Handlung, kurze Texte reihen sich aneinander, weitschweifige Sprache mit manchmal eindrücklichen Formulierungen, die aber wenig beschreiben.

Diese Frau hat nur passiven, stummen Kontakt gefunden, ist in der Gegend herumgefahren, wohl um die Zeit totzuschlagen, aber das Gefühl bleibt, dass sie nichts erlebt hat, nichts empfunden hat, sonde sich nur selbst etwas vorgesagt hat.

Da lese ich wirklich lieber Andrzej Stasiuk. Ich kann mich da der lobenden Kritik wirklich nicht anschließen.

Esther Kinski: Banatsko
Verlag: Matthes & Seitz Berlin; Auflage: 1., Aufl. (Januar 2011)
ISBN-10: 3882217235
ISBN-13: 978-3882217230

Neues Europa

Lange haben wir geglaubt, dass Grenzen bedeutungslos und Nationalismen und ethnische Konflikte verschwinden werden. Wir haben die Angst der Menschen unterschätzt, den Platz zu verlieren, der sie definiert, sie von anderen unterschieden sein läßt.

So schreibt Krzysztof Czyzewski in seinem Artikel Agora und das Europa der Mitte in der neuen Kafka-Ausgabe.

Die Zeitschrift ist wieder ein absoluter Gewinn. Macht nachdenklich. Gibt Orientierungshilfe. Und liest sich wunderbar.

Für mich sind die abgedruckten Gedichte von Eugenijus Alisanka eine Wohltat und Seelennahrung.

Informationen zu Kafka
Dieser Link führt ins Leere, da die Zeitschrift Kafka eingestellt wurde

Das gemeinsame Haus Europa

Das gemeinsame Haus Europa
Das gemeinsame Haus Europa

Ich möchte ein Buch empfehlen, das mich schon eine ganze Zeit fesselt und etliche Belletristik von meiner Leseliste verdrängt hat: Das gemeinsame Haus Europa, Handbuch zur europäischen Kulturgeschichte, herausgegeben von Wulf Köpke und Bernd Schmelz.

In 138 Beiträgen wird versucht, begleitend zu einer Ausstellung des Hamburger Museums für Völkerkunde, das Thema „europäische Kulturgeschichte“ wissenschaftlich umfassend darzustellen. Ganz gleich, welches Thema gerade interessiert, man findet einen kompetenten Beitrag. Und die Vielfalt der Themen, seien es Religionsgeschichte, Geographie, Landwirtschaft und Ernährungstraditionen, Mode und Kommunikation, bietet immer wieder einen Anreiz weiterzulesen.

Wulf Köpke und Bernd Schmelz: Das gemeinsame Haus Europa. Handbuch zur europäischen Kulturgeschichte.
Broschiert – 1248 Seiten – Dtv
Erscheinungsdatum: 1999
ISBN: 3423307226