Heute abend auf WDR 3:

ein Feature über Gherasim Luca, endlich!

18.05.2006 / 23:05 WDR 3 open: WortLaut

Ich habe ihn hier schon kurz vorgestellt und auf zweiterblick.de eine Photoarbeit veröffentlicht, nun wird sein Werk wohl endlich gewürdigt.

Gherasim Luca
Gherasim Luca

Und wenn Sie Phonostar haben oder ein ähnliches Programm, können Sie die Sendung auch online hören oder aufnehmen!

Die Programm-Ankündigung des WDR:

Je m’oralise
Der Dichter Gherasim Luca

Von Guido Graf

Ein Fremder in einer fremden Sprache: Gherasim Luca, Surrealist aus Rumänien, nach dem Krieg ging er nach Paris und wurde er einer der wichtigsten französischen Dichter der Gegenwart: einflussreich, doch nie berühmt, oft als virtuoser Rezitator seiner Werke zu hören, doch nur wenig gelesen, hoch geachtet von Zeitgenossen und Kollegen – und immer einsam. 1994 nahm er sich mit einem Sprung in die Seine das Leben. Klassiker wurde er erst nach seinem Tod. Seit kurzem erst gibt es eine Auswahl von Lucas Werk auch in deutscher Übersetzung. Neben der Stimme von Gherasim Luca sind seine deutschen Übersetzer Theresia Prammer, Mirko Bonné und Ernest Wichner zu hören, die zusammen mit dem Schriftsteller Felix Philipp Ingold, der Luca zuerst für den deutschen Sprachraum entdeckt hat, von Gherasim Luca und seinem widerborstigen Prinzip Ungewissheit erzählen und vor allem einem aufregenden dichterischen Werk ihre Stimme leihen.

viel gelesen, aber hier nicht viel geschrieben

in meiner knappen Zeit habe ich mehr mit Fotographie beschäftigt, ein Buch von Juri Andruchowytsch nicht zu Ende gelesen, der 12. Kreis hat mich nicht gefesselt.

Aber schauen Sie sich bitte dies an: [link2post id=“1215″]Elementpoesie[/link2post]


Gherasim Luca
Gherasim Luca


Dieser großartige Dichter Ghérasim Luca wird jetzt endlich wahrgenommen.

Viel zu spät, aber nicht zu spät

und noch eine Arbeit,inspiriert von Gherasim Luca:

Droit de Regard sur les Idées


Parvenir
Parvenir


Körperecho
Körperecho


Gherasim Luca:Das Körperecho / Lapsus linguae. Gedichte – Franzsösisch und Deutsch
Gebundene Ausgabe: 552 Seiten
Verlag: Engeler; Auflage: 1 (August 2004)
Sprache: Französisch, Deutsch
ISBN-10: 3905591782
ISBN-13: 978-3905591781

Perlentaucher: Rezensionen
und eine Besprechung in der
Allgemeinen Zeitung vom 01.03.2005

Schon die Buchgestaltung ist eine Sensation, jubelt Felix Philipp Ingold, eine Art „Kippobjekt“, das man drehen und wenden kann und das zwei gegenläufige Textkörper mit jeweils eigener Titelei zum Verschmelzen bringt: „hocherotisch“, schwärmt er weiter. Auf siebenhundert Seiten sind hier die französische und die deutsche Ausgabe der Gedichte von Gherasim Luca vereint, eines in Paris beheimateten rumänischen Künstlers und Dichters, der den späten Surrealisten nahe stand, wie Ingold zusammenfasst. Luca starb 1994 und ist erst in den letzten Jahren zu ein bisschen Ruhm gekommen. Der Rezensent charakterisiert Luca als „Wortarbeiter“, der überwiegend von der Klang- und Schriftgestalt des Wortes ausging und dessen kommunikativen Fähigkeiten eher misstraute. Seine bevorzugten Verfahrensweisen waren darum Gleichklänge, Permutationen, Variationen, Anagramme, die Bildung von Koffer-Wörtern, in denen die Entfaltung der darin enthaltenen Begriffe lautlich vorangetrieben werden konnte, schreibt Ingold kundig. Für Übersetzer sei so ein Schreibverfahren, in dem mehrheitlich die Klanggestalt den Sieg über den Bedeutungsgehalt davon trage, höchst anspruchsvoll. Der Verlag hat darum gleich drei ausgesprochen fähige Übersetzer daran gesetzt, die auch schon mal drei sehr unterschiedliche Varianten einer Übersetzung ablieferten: alle drei seien „gleichermaßen richtig“, stellt Ingold etwas nüchtern fest.