Das letzte Territorium. Essays.

AndruchowytschImmer wieder habe ich im Autorenverzeichnis der Ausgaben der Zeitschrift Ji oder im Verlagsverzeichnis des Czarne-Verlags Aufsätze des Stanislauer Autoren Yuri Andruchowytsch gesehen, die Titel mühsam entziffert und bin dann beim Lesen gescheitert.

Meine Sprachkenntnisse sind geringer als mein Lesehunger.

Um so froher bin ich, daß nun wenigstens einige der Aufsätze Andruchowythsch’s bei Suhrkamp erschienen sind: Das letzte Territorium. Essays.

Und demnächst wird auch die Webseite Zug 76, ein zentraleuropäisches Journal etwas leichter zu erreichen sind, im Moment ist der Server noch sehr langsam.

Aber Lesen kann man ja immer!

Die Ukraine, der zweitgrößte europäische Staat, ist auf unserer literarischen Landkarte nicht einmal in Umrissen vorhanden. Juri Andruchowytsch nimmt die begrenzten Kenntnisse seines Publikums in Westeuropa und in den USA ernst und bringt ihm in einer Reihe brillanter Essays diese unbekannte Region nahe. Jeder, der einmal die westliche Staatsgrenze der Ukraine überquert hat, erfährt, daß hier auch zehn Jahre nach der Unabhängigkeit noch immer eine Trennlinie verläuft: »zwischen Europa und etwas Anderem«. Erfrischend im Ton, farbig im Detail und voller Ironie beschreibt er die postsowjetische Realität seines Landes: Lernberg und Kiew, Spuren des untergegangenen Galiziens und die Katastrophe von Tschernobyl, aber auch die sonderbare Existenz von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen in einem Land, »aus dem man weggeht«.

Juri Andruchowytsch: Das letzte Territorium
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Suhrkamp; Auflage: Neuauflage. (27. November 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518124463
ISBN-13: 978-3518124468
Originaltitel: Desorijentazija na miszewosti