Anton Cechov: Angst

Anton Cechov
Anton Cechov

Ich entdecke gerade die Kurzgeschichten, kurzen Erzählungen, kurzen Romane von Anton Cechov. Meisterhaft übersetzt von Peter Urban.

Auch wenn im Regal schon eine Cechov-Ausgabe steht, die Urban-Übersetzungen möchte ich alle haben.

Die Liebesunfähigkeit der Menschen in diesen Erzählungen geht mir tagelang nach, immer wieder erschrecke ich über die Herzlosigkeit des Erzählers, der seine Freude daran findet zu sehen, wie Nadja ihre Todesangst immer wieder überwindet, nur um nocheinmal die Worte „Ich liebe Sie“ zu hören, der diese Frau aber alleinläßt und sich Jahre später reinzuwaschen versucht mit der Erkenntnis, er könne sich sein Verhalten nicht erklären…

Die Empfindungslosigkeit des jungen Statistikers, der nicht in der Lage ist, auf eine Liebeserklärung zu reagieren, eine Liebeserklärung, die sich die junge Verocka gegen jede Konvention abgerungen hat…

So arg altmodisch ist diese Literatur nicht, die emotionale Verstockheit ist heute noch ein prägender Charakterzug der Männer in unserer Kultur.

Anton Cechov: Angst: Sieben Geschichten von der Liebe

Broschiert: 152 Seiten
Verlag: Friedenauer Presse (1996)
ISBN-10: 3932109007
ISBN-13: 978-3932109003