Kindheitsmuster

Ich hatte ja vor ein paar Einträgen das Buch „Begrabt mich hinter der Fußleiste“ (nein, nicht „an der Biegung des Flußes“ vorgestellt und kritisiert. Ich fand die Tiraden der Großmutter einfach nur langweilig.

Pawel Sanajew
Pawel Sanajew

Nun finde ich in der TAZ von heute eine Mehrfachrezension von Kindheitsbüchern, „Kindheitsmuster“, in denen dieses Buch auch rezensiert wird.
Liisa hat es in ihrem Litblog auch gerne gelesen.

Und wie es aussieht, bin ich die einzige, die sich immer und immer wieder gelangweilt hat bei den ewigen Tiraden der Oma, den ewigen Leiden des Jungen, dem ewigen Flüchten des Opas.

Weshalb nur ich? Habe ich zuviele Bücher gelesen? Wahrscheinlich bin ich wohl 20 Jahre älter als die meisten Rezensenten, da kommen schon einige Bücher zusammen..

oder habe ich mich zusehr mit dem Pikaresken Element in Jugend- und Kindheitsschilderungen beschäftigt? Ich muß doch meine Examensarbeit mal wieder rausholen („Politisierung des Ästhetischen oder Ästhetisierung des Politischen„, Die Kindheit in der Nazizeit – gespiegelt in der zeitgenössischen Literatur)

ich finde den Aspekt, auf den die TAZ abhebt, daß nämlich alle 3 dort in dem Artikel geschilderten Kindheiten in Zeiten der Repression stattfinden, interessant.
Hat mit meinem alten Thema zu tun.
Und bestätigt eigentlich meinen damaligen Schluß: nur wenige Autoren vermögen das Ästhetische zu politisieren, (nach Benjamin), die anderen gleiten in Befindlichkeiten ab…