tief enttäuscht

Ariel Denis[/caption]

bin ich von diesem (Mach-)Werk „Stille in Montparnasse“.

Ich traue eigentlich den Rezensionen der Neuen Zürcher Zeitung, nicht nur weil mein liebster Dichter dort auch regelmäßig rezensiert; deshalb hat mich diese Besprechung neugierig gemacht:

Thomas Laux zeigt sich von der blanken Wut, die aus fast jeder Zeile dieses als „Romanbericht“ bezeichneten Buches spricht, sichtlich beeindruckt, und er spricht den Tiraden des Ich-Erzählers bei seinen Streifzügen durch Paris über die zeitgenössische Musikbeschallung, über Stadtlärm allgemein und über sein Hassobjekt Nr. 1, die „Diskothekenmusik“, einen „Furor“ Bernhardtschen Ausmaßes zu. Bei aller Erregtheit aber, die das Buch übermittle, müsse man ihm auch Klugheit und tiefe Einsichten bescheinigen, lobt der Rezensent, der sich von kulturpessimistischen Auslassungen offensichtlich nicht abschrecken lässt.

Und es ist wirklich kein bernhardscher Furor, keine Tirade, wie Thomas Laux meint konstatieren zu müssen,

nein, es sind langweilige Absonderungen eines eingebildeten eitlen Fatzken, der in Worthhülsen redet, sich endlos wiederholt und feiert und eines auf jeden Fall erreicht: gnadenlose Abneigung und Verärgerung.

Da hatte ich gedacht, mal ein passendes Buch zu meiner Lärmempfindlichkeit zu finden und dann so ein Schund. Auch die beigefügte Mini-CD mit Hermann Preys Gesinge hilft nicht weiter.

Ariel Denis: Stille in Montparnasse: Ein Romanbericht

Gebundene Ausgabe: 141 Seiten

Verlag: Atrium-Verlag, Hamburg; Auflage: 1 (Februar 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3855359814

ISBN-13: 978-3855359813

Originaltitel: Récital. Une interpretation