Nachtrag: Zwölf Stationen

Thomasz Rózycik
Thomasz Rózycik

Die Zahl Zwölf hat es in sich: Apostel, Kreuzweg, Monate, ist die Basis des Duodezimalsystems, steckt in der Musik, bildet ganze Inselgruppen in der Ägäis, Tierkreiszeichen und und und… was davon verbinden wir Leser mit „Zwölf Stationen“ von Tomasz Rózycki ?

Einen Kreuzweg auf jeden Fall. Aber einen Kreuzweg der polnischen Art, durch den Alltag in Schlesien und seinen alltäglichen Wahnwitz.

Und das noch dazu als Vers-Epos.
Da bleibt einem glatt die Spucke weg ob dieses Unterfangens. Und auch beim Lesen, denn Vers-Epen haben eine gewisse Atemlosigkeit, zwingen den Leser in einen Lese-Galopp, die Metrik treibt voran, Lesegeschwindigkeit korreliert mit Handlungsgeschwindigkeit oder ist auch des öfteren gegenläufig. Wenn der Erzähler mal wieder versackt zum Beispiel, in den Phantasien von der Wieder-Erbauung der Kirche in der verlorenen ukrainischen Heimat, vom Papst welcher den Festgottesdienst zelebrieren wird und diese Kirchenweihe zum Friedensfest per se geraten läßt. Wenn es denn so passiert.

Aber so geschieht es natürlich nicht.

Und nun genug der Worte. Die sieben Euro für das Bändchen sind leicht aufzubringen. Kaufen Sie dieses Buch, lesen Sie es, kaufen Sie es nochmal und verschenken Sie es!

Eine Rezension hat dieser Band erhalten bisher im deutschen Literaturraum, die Seite beim Perlentaucher: https://www.perlentaucher.de/buch/32861.html

Tomasz Rózycik: Zwölf Stationen: Roman
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: Sammlung Luchterhand (1. September 2009)
ISBN-10: 3630621023
ISBN-13: 978-3630621029
Originaltitel: Dwanascie stacji