falschgelesen …

Als Gruß zu lesenIn der Neuen Zürcher Zeitung erschien vor wenigen Tagen eine Rezension des Gedichtbandes Als Gruß zu lesen von Felix Philipp Ingold. Dort setzte sich Birgit Veit mit dieser ungewöhnlichen Anthologie auseinander.

Die Rezensentin hat gerade die Arbeitsprämisse des Herausgebers gründlich mißverstanden:

Ein merkwürdiges Phänomen sind jene Kommentare des Herausgebers, die so vernichtend wirken, als wollten sie einem die Lust zum Weiterlesen austreiben. Zur Autorin Jelena Schwarz heisst es: «Nicht selten gleiten ihre Gedichte ins Unverbindliche ab, auch ins Peinliche, wenn Wortwitz und Maskenspiel allzu locker praktiziert werden, namentlich dort, wo es um Erotisches geht.» Wiktor Sosnora wird abgekanzelt: «so dass denn auch der Eindruck aufkommt, das Schreiben sei für den späten Sosnora zu einer sarkastischen, letztlich wegwerfenden Geste geworden, die nichts mehr zu bedeuten hat und nichts mehr bewirken will». Und auch das Urteil über Olga Sedakowa lässt einen wenig lesehungrig zurück: «ein synkretistisches, oft manieriert wirkendes Sprechen, das weder vor Pathos noch vor Trivialität gefeit ist». Man versteht nicht, wie ein Herausgeber, von dem man doch meinen sollte, er empfehle seine Ausgabe, sich derart selber ein Bein stellen kann.

Da hat die gute Dame wohl die Vorbemerkungen im Buch nicht gelesen, sonst hätte sie diese Frage nicht gestellt.

Eine Antwort auf diese Frage gibt Felix Philipp Ingold auf www.lyriktext.de.

 Lesen Sie seine Antwort:  Ingold erwidert