Wolfgang Koeppens Hundertster

Geburtstag ist heute.

Einer der großen Rätselhaften. Soviele wie ihn heute loben, haben ihn sicherlich gar nicht gelesen. Literaturen brachte ein Heft heraus, er als Schwerpunkt.

So bekam ich nun ein Psychogramm geliefert, das dem Bild, das ich von ihm hatte, das er der Welt vermittelte, widersprach.

Als junge Studentin verschlang ich seine (wenigen) Bücher. Schrieb sicherlich sehr kluge Arbeiten über sein Werk. Und weil ich irgendwo erfahren hatte, daß er zwar das gute Leben liebe, aber sehr karg lebe, schickte ich ihm jedes Jahr zu seinem Geburtstag 100 Mark. Mindestens 10 Jahre lang. Er möge davon gut essen gehen.
Nie hat er sich bedankt.

Das war mir gleich.

Ich und die Dichter.

Ein anderer literarischer Held meiner Studienzeit, Marek Hlasko, liegt ja auf dem Wiesbadener Südfriedhof. Immer wenn ich unser Familiengrab besuchen wollte, ging ich zu seinem, brachte ihm Blumen.