und wieder was aus Petuschki

heute, am 18.02.2006, sendet der Deutschlandfunkt eine Hörspielfassung:

Die Reise nach Petuschki und wer so ein schlaues Programm wie Phonostar hat, kann das sogar automatisch aufnehmen…

18.02.2006 · 20:05 Uhr
Einmal den Kreml sehen! (Bild: AP) Die Reise nach Petuschki

Von Wenedikt Jerofejew

„Warum nur bin ich ein Idiot, Dämon und Schwätzer in einem?“ Wenedikt säuft sich durch Moskau, will endlich den Kreml sehen, gelangt jedoch immer nur zum Kursker Bahnhof. Und endlich sitzt er im Zug nach Petuschki, mit Schnaps und Geschenken für die Geliebte und den Sohn …

Bald sitzt er im hochprozentigen „Dunstkreis“ von Mitreisenden, die sich traurige, tragisch-komische und wirre Geschichten erzählen – voller politischer Anspielungen und derber Anzüglichkeiten. Gogol, Lenin, Marx, Tschechow – sie alle nisten in Wenedikts Gedanken, die immer mehr verschwimmen bis in revolutionäre Fantastereien. Und ganz nebenbei wird der sowjetische Alltag und seine verschlissene Ideologie in grotesker Weise entlarvt.

Übersetzung aus dem Russischen: Natascha Spitz
Bearbeitung: Regina Moths
Regie: Ulrich Gerhardt
Darsteller: Rufus Beck
Produktion: Bayerischer Rundfunk 1992
Länge: 113’29

Wenedikt Jerofejew, geboren 1938 bei Murmansk, gestorben 1990 in Israel. Seine Werke gingen verloren, nur die „Reise nach Petuschki“ (1970) fand unter der Hand in Russland große Verbreitung.

Die Programmankündigung des DLF ist nicht ganz auf dem Laufenden, die Aufzeichnungen eines Psychopathen gibt es ja inzwischen auch in Übersetzungen..