„Das Hemd“ von Jewgenij Grischkowez

Das Hemd
Das Hemd

Auf www.buchbestattung.de habe ich ja schon das Hin und Her um die Buchgestaltung aufgespießt, hier nun aber noch ein paar Anmerkungen zu dem Buch selbst.

Der Autor nutzt hier eine beliebte literarische Form: das Protokoll. Der Erzähler ist auch gleichzeitig die Hauptperson, er erlebt und erleidet einen Tag in der Hauptstadt Moskau, einen Tag in der Schwebe zwischen Wunschtraum und Realität, Liebessehnsucht und Freundespflicht, Alltagssituationen und heftigsten Erschütterungen.

Ich möchte dieses Buch in eine Reihe stellen:

  • [link2post id=“34″]Moskau Petuschki[/link2post] ist Wenedikt Jerofejews innerer Monolog einer imaginären Zugfahrt in der sowjetischen Stagnation
  • [link2post id=“160″]Moscoviada[/link2post] ist Yuri Andruchowytschs Schilderung eines Tages als Student in Moskau
  • Das Hemd ist ein Tag im nachkommunistischen Moskau, im hochkapitalistischen Moskau.

Alle drei Bücher haben ihre Meriten, dieses hier:
– es liest sich leicht, ist aber nicht oberflächlich
– es überrascht
– es fasziniert.

Moskau-Kenner ziehen sicherlich noch mehr Vergnügen aus der Lektüre, läßt sich doch so mancher Ort wiedererkennen