Wer zur Arbeit geht,

Wolfgang Koeppenhat den Tod überwunden. Tag für Tag, fünfzig Jahre lang. Er wehrt sich nicht mehr. Er haßt still vor sich hin. Wenn er Glück hatte, kam ein Krieg.

So schrieb Wolfgang Koeppen.

Irgendwann hörten wir diesen Satz im Radio: „wer zur Arbeit geht, hat den Tod überwunden.“ Er wurde zu einem geflügelten Wort. Aber wir wußten nicht, daß er von Koeppen stammte.


Wolfgang Koeppen

Nun hab ich mir die Prosa aus dem Nachlaß „Auf dem Phantasieroß“ vorgenommen. Und lese mich durch. Es ist schwer. Vieles ist zu Recht nicht veröffentlicht.

Aber ein solcher Band hat ja vielleicht eine andere Aufgabe: nicht Lektüre allein, sondern Dokumentation eines Schreiber-Lebens….

Und dann komme ich zu Morgenrot / Beginn einer Erzählung. Und da steht dieser Satz.

Koeppen überrascht mich immer wieder.

Er ist immer da.

Siehe auch Glückliche Fügung in Greifswald


Wolfgang Koeppen: Auf dem Phantasieroß
Prosa aus dem Nachlaß
Herausgegeben von Alfred Estermann
Suhrkamp Verlag
Erschienen: 25.06.2000
779 Seiten, Leinen
ISBN 978-3-518-41153-7